Review

Spoiler zu den Vorgänger vorhanden!

Ich bin völlig aus den Socken! Nachdem Halloween nur noch auf solidem "Direct-to-DVD" (bzw VHS) Niveau plätscherte, hätte ich im Traum nicht gedacht, dass ausgerechnet der siebte Teil so grandios ist. Dieser Film hat ja so unglaublich viel zu Bieten und ist solch eine Wohltat für die gesamte Halloween Reihe. Es ist nicht nur das grandiose Comeback der großartigen Jamie Lee Curtis, die nach 20 Jahren erneut die Rolle der Laurie Strode annimmt, der Film hält sich zu dem, Gott sei Dank, von dem Splatter-Genre, weswegen Teil 6 so maßlos unterging, fern. Endlich kann dieser Teil an die alten Michael Myers Abenteuer anknüpfen und von der Spannung her, ist H20 beinahe auf dem Level des ersten Teils. Aber auch die vielen tollen Hommagen an die alten Halloween Filme sind einfach nur toll in Szene gesetzt. Das fängt gleich am Anfang an, wenn eine Psychologin von Michael Myers getötet wird. Doch diese Psychologin dürfte dem geschulten Halloween-Auge nicht unbekannt sein. Sie ist die Beinahe-Assistentin von Dr. Loomis, die schon in Teil 1 und 2 zu sehen war. Achja und der kleine freche Junge am Anfang, der mit der Jason Maske und dem Hockey Schläger, ist kein geringerer als Joseph-Gordon Levitt, der sicher mittlerweile immer mehr zur Elite Hollywoods gehört. Danach folgt eine grandiose Hommage an Dr.Loomis. Man bekommt seine ganze Arbeit über Michael Myers zu Gesicht und hört dabei seine Stimme. Dies ist der perfekte Abschied von Dr.Loomis, den ich mir so in etwa in Teil 6 vorgestellt habe. Und dann bekommen wir noch eine kleine Szene aus Teil 1, die berühmte Schrank Szene, zu sehen und dann tritt Laurie Strode, unter ihrem neuen Namen, in Aktion. Sie hat ihren Tod vorgetäuscht und hat inzwischen noch einen Sohn bekommen. Was den Film zusätzlich noch besonders originell auszeichnet ist, dass er genau zur richtigen Zeit am richtig Ort war. Halloween H20 kam genau zur großen Teenie-Slasher Welle in die Kinos und auch für dieses Genre war dieser Film eine Wohltat. Hier wird zum ersten mal Abwechslung geboten. Michael Myers geht NICHT nach Haddonfield, sondern in ein Internat, denn durch seinen Mord zu Beginn hat er herausgefunden, dass seine Schwester doch noch am Leben ist. Also betritt die Halloween Reihe erstmals Neuland. Der Film legt, wie bereits erwähnt, endlich wieder hauptsächlich Wert auf die Spannung, wie es im unerreichten ersten Teil der Fall war. Hier wird nicht nur ganz plump, wie in den Teilen zuvor, eine Mord-Aktion nach der anderen fabriziert, sondern wir bekommen auch viele nette und sehr fiese Erschreckungsszenen geboten. Es kommt wie es kommt, Myers schleicht sich ins Internat, tötet ein paar unbedeutende Teenies und dann kommt es zur emotionalsten Szene in diesem Film. Die erste Gegenüberstellung von Michael und Laurie nach 20 Jahren, getrennt durch eine Tür mit Bullauge. Ebenfalls positiv in Erscheinung treten fast alle Schauspieler. Ok, viele Charaktere sind bloß Kanonenfutter und wirken in ihrer Aufmachung eher blass. Aber es gibt keine einzige nervige Figur und für einen Teenie-Slasher verhalten sich die Figuren erstaunlich logisch. Besonders sympathisch fand ich, neben der grandiosen Jamie Lee Curtis, den super sympathischen LL Cool J, der nicht nur in vielen Horrorfilmen das Klischee der Dunkelhäutigen in Horrorfilmen widerlegt, sondern auch als einer der wenigen Hip Hopper auch richtig gut schauspielern kann. Schade an diesem Film fand ich eigentlich nur, dass Laurie ihre Tochter Jamie mit keiner Silbe erwähnt hat. Der Film tut beinahe so als würden Teil 4 5 und 6 gar nicht existieren. Eine kleine Anspielung auf die Teile hätte mir aber dennoch besser gefallen. Und dann kam das absolut packende Finale, welches vor Spannung wirklich kaum zu toppen ist (in der Halloween-Reihe). Die Abschluss-Szene stellt den Höhepunkt der gesamten Halloween-Saga dar und ein würdevolleres Ende hätte die Ära Michael Myers nicht kriegen können. Nun kann ich mich ja auf das erste Remake des Trash-Regisseurs Rob Zombie einstellen. Ach halt! Das war ja noch was. Vorher sollte noch der ultimative Tiefpunkt der gesamten Halloween Saga anstehen. Na dann Prost und happy Halloween.


Fazit : Liebe Fans, bitte betrachtet diesen Film als das Ende der alten Halloween-Saga. Man hätte Michael Myers nicht besser abtreten lassen können. H20 ist eine grandiose Horror-Perle, die nach Teil 1 am stärksten funkelt. Anschauen ist für jeden Halloween-Fan knallhart Pflicht. Theoretisch könnt ihr diesen Film bereits nach Teil 2 gucken.


9/10

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