Review

Inhalt:
Michael Myers kreuzt wieder auf und kehrt back to the roots. Er hat spitz bekommen, dass seine Schwester Laurie Strode gar nicht tot ist, sondern unter einer anderen Identität ein neues Leben führt. Das kann der Maskenträger so nicht stehenlassen, also macht er sich auf den Weg zu ihr.


Kritik:
Im Zuge der Erfolgswelle von "Scream", welcher den Film "Halloween" ehrte, kamen einige Produzenten auf den Trichter, dass man eventuell mit einer weiteren Fortsetzung dieser Ur-Slasherreihe ein paar Dollar einstreichen könne. Glücklicherweise setzte man dabei nicht irgendwie die Geschehnisse nach dem sechsten Teil fort, sondern ließ die Gehirnzellen qualmen, um Jamie Lee Curtis als Laurie Strode zurück auf die Leinwand zu holen.

Und die Idee ist gar nicht schlecht. Da sie nach den ersten beiden Teilen verschwand, aber man nie so recht sah, was aus ihr wurde (nur in Erzählungen [wurde meine] ich mal in irgendeinem Teil von ihrem Tod gesprochen), ließ man sie unter neuem Namen eine neue Identität aufbauen. Doch so ganz hat sie sich von dem Schock aus ihrer Jugend nicht erholt, denn nach nun 20 Jahren leidet sie immer noch unter Alpträumen und flüchtet sich in den Alkohol.
Doch Michael erfährt beim Durchwühlen der Akten einer Krankenschwester von Lauries neuem Leben und so sucht er sie dann auf, um das unvollendete Werk von damals zu vollenden.
Auf dem Weg dorthin übt Myers das Töten an ein paar Personen, bis es schließlich zum letzten (der achte Teil straft mich Lügen) Duell zwischen ihm und seiner Schwester kommt.

Die einfache Story wird mit vielen guten Ideen und netten Insidern für Horrorfreunde angereichert. Gleich zu Beginn fühlt man sich an alte Halloweenzeiten erinnert, wenn die Chordettes den Sandmann anträllern und die Ur-Krankenschwester über den Bildschirm flimmert. Donald Pleascence schaut auch kurz rein in Form eines Fotos oder Zeitungsausschnittes (weiß nich mehr genau) und lässt noch mal bekannte Worte in Form einer Rückblende von sich. Später wird sogar beim Blick auf einen Kleiderschrank nochmal kurz die berühmte Kleiderschrankszene aus "Halloween" gezeigt.
Klasse auch die Idee, Janet Leigh wieder mit dem Wagen aus "Psycho" aufkreuzen zu lassen und das ganze auch noch mit einer Melodie aus selbigem Film zu unterstützen.

Zugegebenermaßen sind aber bis auf den Charakter von Laurie Strode alle anderen Figuren flach und nur Füllwerk. Der schwarze Wachmann, der seiner Freundin am Telefon aus Liebesschnulzen vorliest, ist ja noch ganz lustig, aber vor allem die von Josh Hartnett und Michelle Williams dargestellten Figuren nerven tierisch und dienen offensichtlich nur als Blickfang für heranwachsende Jugendliche. Die beiden hätt man sich auch schenken können.

Die wenigen Morde, die Michael in diesem Werk begeht, sind gut in Szene gesetzt. Wenn er sich dazu entschließt, jemandem den Garaus zu machen (manche Leute verschont er gnädig, wenn er bekommen hat, was er will, z.B. sich den Wagen von einer Mutter mit Kind stiebitzt oder an dem Wachmann vorbeigekommen ist), dann ist er unerbittlich, auch wenn man sich bei dieser Mainstreamproduktion natürlich mit dem expliziten Darstellen der Gewalt stark zurückhält. Macht aber nix, denn Steve Miner hat es geschafft, den Killer sehr bedrohlich darzustellen.

Insgesamt ist dies in meinen Augen die gelungenste Fortsetzung der Reihe. Allein schon die Szene, in der Laurie endlich wieder ihrem Brüderchen Auge in Auge getrennt durch eine Tür gegenübersteht (ihr Blick spricht Bände) oder das fast schon tragische Ende sind Dinge, die man in den anderen Sequels vermisst hat.
Fazit: Trotz einiger genannter Schwächen sehenswert.

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