Review

Nach dem irrelevanten 3., dem mittelprächtigen 4., dem langweiligen 5. und dem einfach nur schlechten 6.Teil der „Halloween“-Reihe endlich mal wieder ein zufrieden stellender Neuaufguss.
„Halloween H20“ ist ein stilvoller und unterhaltsamer kleiner Slasher mit guter Besetzung.
Endlich nach den oben genannten 4 Teilen, in dem sie absent war (und auch schmerzlich vermisst wurde) ist „Scream Queen“ Jamie Lee Curtis zurück als Laurie Strode. Diese hat mittlerweile ihren Tod vorgetäuscht und ihren Namen geändert, um endlich von ihrem Bruder (Michael Myers) in Ruhe gelassen zu werden. Als Keri Tate ist sie Direktorin einer Privatschule und hat ihr Trauma noch nicht verarbeitet. Als ihr Sohn wurde Josh „Pearl Harbour“Hartnett besetzt, der einige Frische in das Geschehen bringt. Natürlich macht M.M. auch diesmal wieder den Standort seiner Schwester aus und hinterlässt auf dem Weg dorthin eine lange Blutspur.
Als Regisseur konnte der genreerprobte Steve Miner verpflichtet werden, weswegen der Film auch einen ordentlichen Spannungsbogen aufweist.
Die Brutalität des Films hält sich in Grenzen und es gibt nur wenige Tötungsszenen. Seltsamerweise braucht M.M. aber die Hälfte des ohnehin kurzen Films, um bis zu seiner Schwester zu gelangen. Erst dann beginnt auch das Gemetzel so richtig.
Wahrscheinlich um auf den gängigen Teenie-Horror-Zug aufzuspringen, wurde die Location der Privatschule gewählt. Und so dienen pubertäre Techtelmechtel zur Kaschierung des handlungsarmen Drehbuchs. Das Finale des Films wirkt ebenfalls gedehnt, um zumindest auf eine Laufzeit von 80 Minuten zu kommen. Dennoch hebt sich der Film in seinem eher subtilen Horror von den einschlägigen Vorgängern ab. Wenn er schon nicht der leichenintensivste Teil der Reihe ist, dann aber sicherlich der stilvollste (auch die Dialoge wirken ausgefeilt). Und der Curtis wird viel schauspielerischen Raum zur Entfaltung des traumatisierten Charakters der Laurie Strode gegeben – unüblich für einen Horrorfilm.
So sehen sich Splatterfans die Teile 2,3,5 und 6 an, Freunde des klaustrophobischen, eher subtilen Horrors die Teile 1,4 und 7 (also H20).
Als Fan der Reihe vergebe ich „absolut böse“ 7 von 10 Punkten.

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