Review
von Dying Dragon
Schon teilweise ärgerlich dieses Jahr mit einigen Filmen: "The lodge", "The wind", "Exorzismus 2.0" und jetzt "Open 24 hours". Alle 4 haben ein riesiges Potential, welches aber leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Während die ersten beiden aber trotzdem fast durchgehend zu unterhalten wissen (wenn auch mit ein paar Schönheitsfehlern), ärgert man sich bei den beiden letztgenannten ob der verschenkten Chance, deutlich besser sein zu können, als man es letztendlich ist.
Genauso wie "Exorzismus 2.0" fängt "Open 24 hours" äußerst vielversprechend an. Eine junge Frau musste eine Gefängnisstrafe verbüßen, weil ihr Exfreund ein Serienkiller war und sie bei einigen Morden tatenlos zugesehen hat. Als sie es aber nicht mehr ausgehalten hat, beschloss sie ihn abzufackeln und hofft nach ihrer Strafe, nun ein neues Leben anfangen zu können. Also verschafft sie sich einen Job bei einer Tankstelle.
Ja, es hätte so schön werden können. Der Film baut konstant Spannung auf, sogar die Chaktere sind für einen Horrorfilm erstaunlich gut ausgearbeitet und vor allem Hauptdarstellerin Vanessa Grasse zeigt als deutlich von den Taten gezeichnete Mary eine tolle Leistung. Als sie später Halluzinationen bekommt, wird sie langsam unsicher, ob ihr Ex nun tatsächlich vor ihr steht oder aber gut durchgebraten weiterhin im Gefängnis verweilt. Und genau das ist die anfängliche Stärke des Films: Man weiß nie, ob Mary sich nur alles einbildet oder ob alles real ist, was sie so sieht. In der Tanke erhält sie ständig mysteriöse Anrufe, sie sieht ihren Exfreund etc und da geschieht auch schon ein erstes Verbrechen.
Leider geht`s mit dem Film ab dem Zeitpunkt bergab als aufgelöst wird, ob Mary verrückt ist oder ihr Exfreund tatsächlich wieder da ist. Ab hier hat man es mit einem 0815 Horrorfilm zu tun, der leider auch ungefähr genauso abläuft, wie man es dann auch erwartet. Schade! Die Morde sind teilweise schon blutig und vor allem handgemacht, aber ich hätte hier lieber mehr Spannung als Blut gehabt und die Auflösung erst gegen Ende.
Schade um die wirklich tolle erste Hälfte, da in der zweiten lieber auf Blut statt auf Spannung gesetzt wurde. So stürzt der Film am Ende von einer 8 auf eine immerhin noch solide 6. Trotzdem, und ich wiederhole mich gerne: Da wäre deutlich mehr drin gewesen!