Eigentlich hat Mary die Hölle schon hinter sich: Sie ist einem Mörder entkommen, mit dem sie liiert war und selbst im Gefängnis gewesen. Dennoch will sie sich jetzt endlich ein neues Leben aufbauen und nimmt deshalb einen Job in einer entlegenen Tankstelle an. Gleich die erste Nachtschicht wird jedoch ein Alptraum: Ist der Killer aus Marys Vergangenheit etwa zurück? Was davon ist real und was bildet sie sich nur ein? Als die erste Person ihr Leben lassen muss, kennt sie die Antwort.
Was ich mir in den letzten Monaten an doofem B-Horror anschauen musste, geht auf keine Kuhhaut. Ein Film blöder als der andere und von Innovation keine Spur und dann kommt dieser kleine, garstige Streifen um die Ecke und beweist mir, dass es doch noch gutes abseits des Mainstreams gibt.
Natürlich ist das ein oder andere unlogisch – aber mal ehrlich, in Horrorfilmen ist das doch meistens so. Habe bis heute nie verstanden, wieso Opfer vor Michael Myers wegrennen, der in normalem Schritt dann aber genauso schnell ist.
Der komplette Film spielt bis auf wenige Minuten in der Tankstelle. Jetzt könnte man meinen, dass das öde ist – aber das Gegenteil ist der Fall. Eben weil es nur eine Location ist, baut der Film reichlich Spannung auf. Nach ca. 2/3 des Streifens wird dann auch deutlich, wieso der Film eine FSK 18 bekommen hat. Denn da wird nämlich kräftig nachgeholt, was an Blutzoll anfangs fehlte.
Zudem ist der Film mit Vanessa Grave und Brandon Fletcher für einen kleinen B-Movie erstaunlich gut besetzt. Beide spielen überzeugend, aber auch der Killer liefert eine wirklich coole Performance ab.
Regisseur Reynolds hat schon einige Filme in seiner Vita stehen - gesehen habe ich allerdings keinen davon, daher kann ich schlecht vergleichen. Hier jedenfalls hat er einen wirklich kleinen, aber feinen Horrorfilm abgeliefert.
Positiv fällt zudem auf, dass man hier auf handgemachte Effekte setzt. Ich kann mich nicht erinnern, dass auch nur bei einer Szene CGI verwendet wurde, was mich grundsätzlich immer stört.
Fazit: Für mich ein kleiner Geheimtipp, bietet der Streifen deutlich bessere Unterhaltung, als so mancher A-Movie. Aus dem kleinen Budget hat man wirklich viel herausgeholt und die Besetzung ist gut.Auch wenn manche Dinge nicht zwingend logisch sind, tut das der Spannung keinen Abbruch. Den Regisseur merke ich mir.