Review

Staffel 1

Auftakt zur versuchten Wieder- bzw. Neubelebung einer älteren, hier ursprünglich in den 1980er gestarteten und dort auch fast das gesamte Jahrzehnt laufenden und ausfüllenden Fernsehserie; nicht die erste und nicht die letzte Bemühung dieser Art, allein schon durch den (Marken)Namen vom Original Aufmerksamkeit und entsprechende Einschaltquoten beim aktuellen Zuschauer und so einen auch für den Sender erneut finanziellen Gewinn zu rentieren. Eine Form des Marketings, in dem neben dem Versprechen auch einer heutigen Brisanz oder in diesem Fall modern(isiert)en Attraktivität möglichst das Ursprüngliche nicht gleich negiert, sondern auf dessen Bekanntheitsgrad aufgebaut und sich schon über diesen Bezug und den (oftmals) klangvollen Namen in das Bewusstseins des Publikums gebracht werden soll. Heutzutage in all dem Wulst und der Unübersichtlichkeit sowie im Grunde auch dem Überfluss an Angeboten mit die sicherste und zuweilen auch die einzige Chance, sich zumindest anfänglich auf dem einheimischen und dem globalen Markt gleichermaßen herauszustechen; den Rest erledigt entweder eine gute Mundpropaganda und die entsprechende Qualität oder tatsächlich der Reiz des Herausragenden und Unbekannten, wobei hier in diesem Beispiel bestenfalls das Erste geboten wird und selbst davon noch nicht auszugehen (und der zweite angedachte Versuch Cagney & Lacey schon während der Planungsphase ins Aus katapultiert) ist.

'Entwickelt' von den Executive Producer Eric Guggenheim und Peter Lenkow, produziert wie ehedem natürlich von CBS, die als einer der drei Majors noch an dem ursprünglich traditionellen Fernsehen festhalten und das Angebot ihres Programmes theoretisch auch gleichbehalten haben und wie bspw. NBC und ABC sich de facto gegenüber den 'Neulingen' wie Streamingplattformen und anderen Bezahlsender trotz natürlichen Schwund noch und möglicherweise auch noch für die nächsten Jahre überleben. Den Zuschauer haben alle Varianten der Programmierung im Blick, steht hier wie auch zu Beginn der Achtziger aber noch eine vergleichsweise homogene Masse zwischen 18 und 49 und mit mehr männlichen als weiblichen und sicherlich auch mehr 'weißen' Anteil im Vordergrund; trotz einer Umgestaltung der ehedem Hauptrollen zweier amerikanischer Männer hin zu einem 'Latino' und einer Frau und mit Justin Lin einem 'asiatischen' Showrunner wird hier allein schon durch die Herangehensweise einer Krimi-/Aktionserie eher ein getreues als ein vermehrt offenes Auditorium angesprochen und sind oftmals auch die gleichen Leute wie vor 30 Jahren und mehr und deren Nachwuchs als damalige Passivschauer überhaupt an der Serie interessiert. Eine möglichst bunte, möglichst harmlose Form der Abendberieselung, hier und da mal etwas aufregender im Spektakel, aber schon durch die Struktur der Fälle der Woche, von Set und Setting und dem Versprechen einer locker-flockigen Herangehensweise höchstens etwas für das Momentum und nichts für die Ewigkeit.

So folgt bereits die von Justin Lin gedrehte, mit einer Autoverfolgungsjagd in den Wäldern 'Nordkoreas' beginnende und Ende September ausgestrahlte Pilotepisode "I Saw the Sun Rise" einem grundsätzlich bewährten Schema, wird in den ersten 45min nicht bloß der gesamten Rahmen des noch kommenden aufgebaut, sondern ist nach wenigen (Panorama- und Drohnen)Bildern und Erzählungen per Voice Over bereits situiert; zusätzlich zu dem Kundenfang der Jetztzeit (ein Teil der Zuschauer aus dem neuen Hawaii 5-0 sollte man eigentlich automatisch intus haben; obwohl diese Serie schon von Start weg wesentlich höheren Zuspruch hatte) sind vielerlei Referenzen an das Vorbild aufgebaut und gleichen sich in Augenblicken gar die grafischen Einstellungen; selbst Gelegenheitszuschauer von früher werden an Déjà-vu erinnert und Anekdoten von vor über einem Vierteljahrhundert quasi getriggert. Die (dünne) Handlung selber mitsamt einem Gastauftritt von James Remar ist das Suchen nach dem Unbekannten, nach der Wahrheit bzw. dem Motiv, was hierbei wie üblich über zwei, drei Plotpunkten und Befragungen und wie zufällig aufgeschnappten Hinweisen und natürlich Aktionszenen wie rapide beginnende und ebenso endende Schusswechsel und Prügeleien erfolgt und im Grunde auch gar nicht groß interessiert. Eine wirkliche Inszenierung des Ganzen findet selbst im Finale auf einer kurvenreichen Bergstraße und deren Abhang nicht statt, sondern ist in schneller und unverbindlicher, aber auch schnell vorübergehender und dadurch den Auftrag der einfachen Unterhaltung erledigender Art und Weise geregelt.  

Neben der Rolle Higgins ein Problem ist auch die durch den Originaltitel und den Tod des Charakters Sebastian Nuzo extra auf den legendären und höchst dramat(urg)ischen Zweiteiler “Did You See The Sunrise?“ an- und so zur Wichtigkeit aufspielende Verbindung, der man im Grunde nichts Eigenes entgegenzusetzen hat. Selbst die vor Episode 2 "From the Head Down" gesetzte Kapitulation des Geschehens samt einer Rückblende auf den verschiedenen Charakter und das Einbeziehen eines Bekannten (Gaststar Carl Wheathers) als neuen Auftraggeber ändert daran nichts; die Folge selber wird von einer Art Krimisatire (Magnum soll möglichst schnell einen geklauten Tuna ausfindig machen, bevor dieser zu schlecht zum verkaufen wird) zu einem Spionagebrei, indem Frau Higgins erneut zum Partner in Crime und die Beziehung attraktiver lediger Mann / attraktive ledige Frau erneut angesprochen wird. Action ist hier übrigens bis auf ein sich überschlagendes Auto im Showdown schon arg reduziert; viel in Bewegung ist man natürlich, wird abermals einmal quer über die Insel herübergesprungen, Postkartenaufnahmen eingefangen und dann wieder zurück an den Fixpunkt des Anwesens von Robin Masters zurück manövriert. Die Quoten selber sind bereits ein Viertel gegenüber dem Start weg gesunken, bleiben dann aber relativ und scheinbar ausreichend für den Sender für eine spätere Aufstockung der Season und dann auch eine Verlängerung für Staffel 2 konstant stabil.

Folge 3 "The Woman Who Never Died" könnte man noch am Ehesten als Krimi bezeichnen, wird der notorisch klamme und ständig Anderen Gefallen schuldende Privatdetektiv hier doch von der Konkurrenz [ Gastrolle Ken Jeong ] 'angeheuert', um im Auftrag eines Klienten die wahre Identität dessen Lebensgefährtin herauszufinden, die momentan nach einem Unfall im Koma liegt, und deren zuvor getätigte Aussagen nicht übereinstimmen können mit dem, was die Ärzte und andere Leute erzählen. Also wird hier anfangs verhältnismäßig klassisch geschnüffelt und die Vergangenheit und die Wahrheit nach oben gekehrt, wobei der Zuschauer spätestens nach einer Viertelstunde schon Bescheid weiß, Magnum und der Rest allerdings erst kurz vor Ende und dann noch eine dramatische Geiselnahme mit einer anschließenden Zu Fuß Verfolgung über die Häuserdächer im Wege steht. Die Folge ist bestenfalls banal, schlechterdings überaus konstruiert und dennoch oder auch deswegen weithin absehbar und auch seltsam unsympathisch geschrieben, und hat noch allerhöchstens Aufmerksamkeit dadurch erzeugt, dass mit Amy Hill als (nerviges) 'Mädchen für Alles' eine dritte Person auf dem Anwesen von Robin Masters eingeführt wird und Tim Kang als neuer und den (kurz) im Pilot anwesenden Sung Kang ablösenden Polizisten auch so als permanente Nebenrolle inkludiert.   

Mit einem diesmal die folgende Geschichte vorbereitenden Intro, einem Einbruch in ein Hochhausapartment, um dort im Auftrag des Klienten die Sicherheitssysteme zu checken, startet die von Antonio Negret gedrehte Folge 4 "Six Paintings, One Frame", die dann "drei Tage später" auch ausnahmsweise einen Mord und damit das klassische Motiv eines Krimis als Aufhänger für das folgende Geschehen nimmt. Mit dabei sind Magnum als teilweise Verdächtiger bzw. als möglicher Sündenbock, da sein nach dem 'Einbruch' abgesandtes Protokoll samt Ratschlägen als Blaupause für den Täter dienen konnte und der Ruf für weitere Aufträge damit ruiniert ist, mit dabei sind natürlich auch Katsumoto, der sich jegliche Einmischungen widerspricht, und natürlich auch Higgins, die mit dem Opfer befreundet und emotional auch noch mehr involviert war; da Hawaii nun mal ein Dorf für sich ist. Leider zeigt sich auch hier wieder trotz all der Schnelle und gewissermaßen auch Flüssigkeit der Folge, die ihre 45min mehr oder minder spielend und spielerisch herumkriegt, dass dort anders als bei den neubesetzten Kumpanen TC und Rick das Unbeschwerte untereinander nicht gegeben, und die Rolle Magnum gegenüber Higgins niemals gleichberechtigt wenigstens von Angesicht zu Angesicht, sondern immer seltsam unterwürfig und das auch abseits der Funktion Hausgast gegenüber dem Hüter des Hauses ist. Magnum war zuvor Bittseller bei diversen Aufträgen und brauchte dringend Hilfe, hier jetzt bekommt er Hilfe (aufgrund ihrer Beziehung zum Opfer) freiwillig, ist aber mit schlechten Gewissen geschlagen und so wieder Zuträger; er muss liefern. Hillerman im Original hat Selleck auch 'dominiert' und 'schikaniert', aber wurde auch als Art Vaterfigur und gleichzeitig wesentlich älteren Bruder eingesetzt und war örtlich (vom Haus her) anwesend und nicht ständig auch situativ (an Tatorten).

In Folge 5 "Sudden Death" steht nicht nur Magnums Reputation auf dem Spiel, sondern wahlweise seine Freundschaft zu TC oder seine Lizenz, muss er sich zwischen beiden entscheiden und entweder mögliche Beweise bzw. das Motiv eines Mordverdächtigen an die Polizei liefern, oder auf das schlichte Bauchgefühl seines Kumpanen hören, der gleichzeitig Auftraggeber, da Bekannter eines bereits festgenommenen Verdächtigen ist. Der Fall selber hat hier und da seine Haken, ist allerdings schon aufgrund der Besetzungsliste mit diesmal Cyndi Lauper als quirlige Rechtsanwältin und Elisabeth Rohm als Witwe des Mordopfers trotz aller Kurven dennoch weithin einsehbar, immerhin wird hier seitens Regisseur David Grossmann schon in der Eröffnungs- und Vorstellungsszene der folgenden Handlung und dann auch später bei einem wilden Faustkampf im Haus gegen einen MMA-Experten etwas wuchtiger als üblich agiert (der Privatdetektiv nutzt kurz darauf noch einen Pick-up durch die geschlossene Garagentür als Rammbock). Auch die männliche Kumpeltruppe inklusive dem nun etwas zwischen alle Stühle sitzenden Rick ist mittlerweile gut eingespielt; etwas wirklich Gutes, Empfehlenswertes kommt auch bei dieser Episode allerdings auch nicht heraus, zumal zwei absehbar emotionalere Szenen wie auch in den Folgen zuvor unnötigerweise 'Schwere' und 'Bedeutung' beigeben.

Folge 6 "Death Is Only Temporary" teilt sich dementsprechend gar auf, in einen Subplot, in dem TC und Rick einem von der Hüfte abwärts gelähmten Kriegsveteranen im Rollstuhl und mit der Buddel in der Hand quasi wieder 'auf die Beine helfen', indem sie ihm andere Vorzüge des Lebens und den Umgang mit der Vergangenheit zeigen und auch einen Job anbieten; die andere Hälfte übernimmt der Krimi, welcher mit der Suche nach einer vor 30 Jahr für tot erklärten Frau anfängt, die plötzlich wieder eine E-Mail an ihren (schwerreichen) Exfreund geschrieben hat, und wo die wahre Identität dahinter entsprechend ungeklärt ist. Der Fall selber geht in Ordnung, alles nach dem diesmal sehr souveränen Intro lebt allerdings von dem Moment, und leider hat der Klient hier (für den Zuschauer und natürlich für ihn selber) eine beginnende Demenz, so dass auch hier die Emotion um den Mann mit Honig im Kopf überhandnimmt. Beide Kapitel für sich sind sicherlich gut gemeint und ehrenrührig behandelt, die Serie hat aber derzeit noch anderen Probleme und noch keine Basis und keinen Raum für Botschaften, da fehlt ganz einfach das nötige Fundament.

Folge 7 "The Cat Who Cried Wolf" überrascht dabei gleich auf mehrere Art und Weisen, positiv jeweils auch, wobei die zwischenzeitlich angekündigte Verlängerung der Season vielleicht doch erhellenden Einfluss auf alle Beteiligten gehabt haben mag, zumal die Quoten immer noch, aber stabil zumindest bei etwa 6 Mio. Zuschauer 'stagnieren'. Die Handlung der Episode als ein Konglomerat aus vielerlei Dingen, die auch erst spät zum tatsächlichen Ereignis führen, und auch mit der Vorwegnahme des Ergebnisses, Magnum im brennenden Wasser zwischen verkohlten und noch glühenden Schiffsteilen vermutlich im Intro als Cliffhanger beginnen. Ein "36 Stunden zuvor" als theoretisch alter billiger Dramaturgietrick, der hier allerdings bei dem scheinbaren Hauptplot und der offensichtlichen Lockerheit und Freundlichkeit dort funktioniert, 'muss' sich der Privatdetektiv doch nun als Pet Detective auf den Spuren von Ace Ventura auf die Fährte einer entlaufenen Katze begeben, wobei ihn eine zweite Katze wiederum zu einem richtigen Tatort und dort mitten hinein in die Brenzlichkeit führt. Higgins ist auch dabei, hier allerdings zu recht auch und als Team, zudem gibt es schon mittig eine Aktionsszene (diesmal wieder eine Zu Fuß Verfolgung durch eine Häusersiedlung, die frappant an dieselbe Siedlung aus einer Vorgängerfolge erinnert, nur dass es diesmal nicht über den Dächern entlang, sondern einmal quer durch die Gebäude und die Nebenstraßen geht); insgesamt und mit allem Drum und Dran die bisher beste Erneuerung des Geschehens, was Hoffnung für Mehr und Ansporn für Weiteres legt.

Die Militärvergangenheit von Magnum kommt nach einigen kleineren Andeutungen in den ersten Episoden speziell in Folge 8 und 9 deutlicher zum Vorschein und wird in der Nummer 8 "Die He Said" (Regie: Peter Weller) in einem Nebenplot zum eigentlichen Fall (Magnum soll als Knochenmarksspender den Bruder eines dringend auf eine Spende wartenden Klienten ausfindig machen und stößt dabei auf ein paar diesen unter Druck setzenden Halunken) parallel dazu erzählt; einmal im Ausgang mit einem schlechten Ende und einmal mit einem guten womöglich. In der Episode 9 "The Ties That Bind" ( Regie: Ron Underwood) wird die Gefangenschaft in den Händen der Taliban zum entscheidenden dramaturgischen Hebel, da jetzt in der Aktualität ein entführtes und versteckt gehaltenes hawaiianisches Mädchen auch nach der Freilassung noch traumatisiert ist und man ohne ihre Information keinen Hinweis auf den Täter erhält und die Polizei vor einer Sackgasse steht.

Nach einer längeren Winterpause, die nur vorübergehend von Folge 10 "Bad Day to Be a Hero" (um einen Überfall auf ein illegales Glücksspiel mit hohen Einsätzen und Rick involviert) unterbrochen wird, und abseits einer etwas ungewöhnlichen Auflösung mit dem gesamten männlichen Magnum-Team plus Higgins als Verstärkung in einer Art Expendables light Variante in der Erstürmung eines Schmuggelfrachters endet (Regie: Lin Oeding) und sonst nur Durchschnitt zu bieten hat, kehrt man Mitte Januar zum regelmäßigen Turnus zurück. Ob Folge 11 "Nowhere to Hide" nun wegen der Skriptidee von Produzent Lenkov wesentlich energischer als sonst ist oder wegen der Pause, man weiß es nicht. Die Handlung um die Suche nach einem russischen regimekritischen Journalisten bietet nicht nur beizeiten eine Autoverfolgungsjad durch die Straßen nebst kurzem Schusswechsel als auch nur wenig später erneut eine Hatz, diesmal zu Fuß und einen Catfight zwischen Higgins und einer KGB-Agentin; quasi Programm für drei Folgen sonst und hier mit ordentlich Mehrwert.

Auch Folge 12 "Winner Takes All" hält diesen relativ hohen Standard, diesmal über die Geschichte, die Magnum zusammen mit diversen anderen P.I. und Kopfgeldjägern, darunter auch dem vertrauten anderen Privatdetektiv Luther H. Gillis [ Ken Jeong ] und einer seiner Schülerin auf der Suche nach einem geflüchteten Verdächtigen und der Belohnung von 200.000 USD sieht. Zwar steht am Ende wieder eine Beerdigung an und wieder etwas Sermon über Moral, Armee und Familie, ist die Handlung bis dato aber witzig und spritzig und hat gen Ende auch einen formidablen Autostunt zu bieten. Folge 13 "Day of the Viper" fühlt sich dafür an wie eine Abschlussepisode, was sie nach der Verlängerung ja nun nicht mehr ist; werden hier allerdings nicht nur viele (kleine) Anspielungen auf vorherige Geschehen gemacht, sondern auch ein Abschnitt aus Higgins' früheres Leben zu Ende gebracht. Nicht bloß, dass sie die Gelegenheit erhält, den Mörder ihres  ehemaligen Verlobten zu fangen, wird auch die Zukunft eingeleitet und ein möglicherweise besseres Verhältnis zu (dem ihr dabei Helfenden) Magnum hergestellt. Die Geschichte selber bestehend aus einem alten und verletzten MI:6 Ausbilder, einem schwer gesuchten Attentäter, einem Käufer von Informationen und einem Käufer sowie auch einem Einbruch in das taiwanische Konsulat, wo dann die Post umgeht ist weitgehend bekanntes Spionageterrain und entsprechend absehbar; wird aber durch einen Nebenplot (Rick muss Magnum verkörpern und selber P.I. spielen, damit dieser einen lukrativen Auftrag nicht verliert) gerettet und auf besseres Niveau gehievt.

Nach einer weiteren Routineepisode 14 "I, the Deceased", die einzig durch die Prämisse mit veränderten Ansatz der Mordermittlung heraussticht (Magnum bekommt den Auftrag vom Mordopfer, also dem bereits Verschiedenen selber, nachträglich per USB-Stick), sowie durch zwei kleine Actionszenen (eine Parkour-Verfolgung durch ein Häuserviertel, und das Finale, in dem Rick und Katsumoto als schussbereite Verstärkung buchstäblich eingeflogen werden), spielt Folge 15 "Day the Past Came Back" wieder mit den Muskeln der Produzenten Lenkov und Guggenheim, so dass ihr Lieblingsmann für Aufwändiges Bryan Spicer die Regie führt. Spicer ist bei Hawaii 5-0 oftmals für die Eventfolgen, also die zu Anfang und Ende der jeweiligen Season zuständig, so dass hier eine größere Einlage zum Showdown mitsamt einer Schießerei auf einem Highway zwischen Polizei und Goldräubern und noch einer anschließenden Autohatz naturgetreu bereitsteht; wobei der Schusswechsel noch ganz effektiv ist, das danach allerdings tatsächlich viel nur mit dem Computer gerechnet und eben getrickst ist. Dass die beiden Produzenten das Buch geschrieben haben, merkt man an der direkten Verbindung der hiesigen Handlung zum Pilotfilm, und dass bei Magnum selber nunmehr erneut eine personelle Fallgrube, nämlich das Auftauchen der zwischendurch immer wieder mal erwähnten ehemaligen Verlobten, gespielt nun von Jordana Brewster als eben die Anführerin der Goldräuber ansteht. [Spicer hat auch Folge 18 "A Kiss Before Dying" um eine gemeinsame, mehr oder minder private Ermittlung von Magnum und Katsumoto nach dem Mörder von dessen früheren Ausbilder, Partner und Freund inszeniert, die aber erstaunlicherweise gar nichts Größeres und als alleinige Sehenswürdigkeit nur einen eher verhunzten Gastauftritt vom früheren TC Darsteller Roger E. Mosley bringt.]

Folge 16 "Murder Is Never Quiet" als weitere by-the-book Episode, die bloß durch zwei Zweikämpfe im Finale und der Möglichkeit einer kommenden Bedrohung durch ein asiatisches Gangstersyndikat etwas interessiert und ansonsten überaus formelhaft erscheint; trotz des Aufhängers der Geschichte, in der sich Magnum vor der Verpflichtung als Geschworener in einem Mordprozess drücken will und stattdessen im Auftrag der Mutter des Angeklagten lieber selber die Aufklärung übernimmt. In einem Zwischenplot üben Rick und TC weiterhin ihre private Sorgfaltspflicht für Armeeveteranen aus, während mittlerweile Higgins selber zum 'Kumpel' Nummer Eins bzw. ständigen Begleiter und natürlich dem schlagkräftigen Helferlein mit den Computerkniffen aufgerückt ist.

Bevor Folge 17 "Black Is the Widow" mit etwas Druck auf die Tränendrüse gen Ende und noch etwas emotionales Liebesspiel abgeschlossen wird, entwickelt sich zuvor ein ausnahmsweise direkter und damit angenehm einfacher Kriminalfall um einen vermeintlichen Überfall mit Todesfolge und einer überaus hohen Beute von 1 Mio. USD., die 'zufällig' mit im Spiel beim Raub war, und wo die Tochter des Opfers wissen will, wer dahinter steckt und was oder ob ihr Vater noch für Geheimnisse hatte. Magnum muss sich dafür auf einer Dating-App mit den sechs zuvor gemachten Bekanntschaften des Ermordeten treffen, die alle als Täter oder zumindest als Beihilfe in Frage kommen könnte, und wofür er sich als Spezialisten-Arzt mit viel Geld und viel Geschmack in Sachen Oper, Wein usw. usf. ausgibt. Die Episode ist flott, gut gewerkelt und auch angenehm ballastfrei (bis auf das Ende eben) und als schneller Zeitvertreib für 40min+ gestrickt.  

Nach dem Katsumoto-Pairing in Folge 18 kommt in Folge 19 "Blood in the Water" wieder Higgins als bevorzugter Kontakt und natürlich weiterhin Reibungspunkt für allerlei (anstrengenden und irgendwie auch leeren) verbalen Schlagabtausch dran; wobei als Clou der Geschichte beide über Bord gegangen sind und nicht bloß auf hoher See weitab von festen Land im Ozean treiben, sondern Higgins nach einem Überfall durch See-Piraten auch noch verletzt und auf schnelle Hilfe angewiesen ist. Während im heimischen Hafen Rick und TC unruhig werden und sich auf ihre Weise um Rettung kümmern, werden diverse Rückblenden der Kontakte zwischen den beiden Streithähnen und so eine Art 'Charakterstudie' angelegt; was im Grunde der bisherigen Beziehung keinen Deut weiter hilft und nichts Neues an die sowieso und bleibend eher eindimensionalen Figuren bringt. Die Geschichte selber bzw. die Prämisse hat man bspw. auch schon in der Eröffnungsepisode der Staffel 4 der Originalserie "Home From The Sea"  mit dort Selleck wassertretend nach einem Zusammenstoß benutzt. Eine müde Füllepisode einer so noch mehr beliebig wirkenden Serie, die an Höhepunkten arm ist und auch an Anreizen für Mehr.

Der Abschluss "The Day It All Came Together" ist wieder von Lenkov und Guggenheim geschrieben und entsprechend auch von Spicer und dies als Weiterführung von Episode 15 und damit auch Episode 1 inszeniert. Jordana Brewster als frühere Verlobte von Magnum und dann der Auslöser für seine Inhaftierung und die seiner Freunde bittet ihn diesmal um Hilfe, da es um die Befreiung ihres Vaters und dies während eines Austausches mit einem koreanischen Geldfälscherspezialisten geht. Wenig begeistert davon sind alle Beteiligten, inklusive des Zuschauers, Regisseur Spicer webt immerhin eine flotte Hatz zweier Hubschrauber entlang der Küste in das Geschehen, und kantige Gaststars wie Brian Austin Green und Michael Bisping ein, und lässt auch das Finale selber relativ versöhnlich und das nach einer etwas heftigeren Schießerei in Myanmar ausgehen.

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