Ein Polizist allein im Kampf gegen die Drogenhändler des CIA.
Chicago, 1988. Lange hat es gebraucht, bis endlich wieder ein Mann allein gegen die örtliche Drogenszene antritt. So wie einst Elliott Ness gegen die Mafia darf sich hier nun Nico Toscani gegen eine Mischung aus kolumbianischer Mafia und ehemaligen CIA-Spezialagenten beweisen. Der Plot ist etwas wirr, mischen doch auch noch Priester aus Costa Rica und ein Senator, der gegen Drogen ist, im Pool mit. Nun, Toscani geling es, nicht nur unter den örtlichen Übelwichten aufzuräumen, sondern den Anschlag auf den Senator zu verhindern und die Hintermänner mit Plantagen in Costa Rica auszulöschen. Ehre, wem Ehre gebührt.
Als 1988 Steven Seagal sein Leinwanddebüt hatte, konnte man nicht erahnen, welche lange und vielseitige Karriere diesem Ausnahmekämpfer bevorstehen sollte. Der in mehreren Kampfsportarten zum Meistergrad gelangte Schwarzgurtträger hatte in der Wahl seines ersten Drehbuchs kein so gutes Händchen, wenngleich er die Story mitentworfen hatte und auch als Produzent fungieren durfte. Nichts gegen ein paar Plot-Twists, hier sieht die Sache mehr nach Zufall aus, und wer nun wem übel gesonnen ist, ist dem Zuseher dann irgendwann herzlich egal. Zum Glück bekam Seagal noch die eine oder andere Chance, denn sonst hätte es Leinwandperlen wie „Hard to kill“ oder „Out for Justice“ nie gegeben.
„Above the Law“ nun ist guter Durchschnitt, in den wenigen Kampfszenen darf der meister seine Künste schon mal andeuten, wenngleich mit herben Knochenbrüchen ( sein späteres Markenzeichen ) hier noch gespart wird. Pam Grier und Sharon Stone dürfen auch mittun, gerade letztere muß immer betreten dreinschauen und dumpf-dumme Sätze sagen, die typische Cop-Ehefrau der Achtziger...Stunts oder ähnliches gibt es wenig bis gar nicht, und so darf man Seagals Debut getrost als „Krimi“ bezeichnen, ein selten genutztes Genre. Gehört aufgrund der Historie in jedes Fanregal, ist aber leider nur etwas besserer Durchschnitt – 6/10.