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Amerika im 19. Jahrhundert: Lizzy und ihr Ehemann führen in der Einsamkeit der Prärie, wo der Wind immer heult, ein karges Leben. Umso mehr freut sich die junge Frau als ein weiteres Ehepaar in die Nähe zieht. Diese Freude hält jedoch nicht lange an: Lizzy leidet nämlich zunehmend unter dem Gefühl, von einer dämonischen Präsenz verfolgt zu werden, die sie langsam in den Wahnsinn zu treiben scheint...

In den letzten Jahren kam es häufig vor, dass man die sonst eher ungewöhnliche Kombination von Western und Thriller oder Western und Horror verband. In den meisten Fällen war das sogar durchaus gelungen – und auch THE WIND macht vieles richtig.

Die Geschichte erhält natürlich keinen Innovationspreis, denn im Endeffekt ist das ganze eine Horrorstory, die ebenso im Jahre 2020 hätte spielen können. Allerdings insbesondere durch den ungewöhnlichen Schauplatz, bekommt das Szenario eine ungewöhnliche Note.

Ich habe die Regisseurin bislang noch nicht wahrgenommen und laut ofdb ist dies hier auch ihr Erstlingswerk. Sollte sie insbesondere ihren Stil beibehalten, kann Madame durchaus noch groß herauskommen, denn wie sie es schafft mit der Kamera bedrohliche Bilder, in Kombination von Horror und der kargen Westernlandschaft zusammenzufügen, ist schon grandios. Optisch ist der Streifen wirklich außergewöhnlich.

Ebenso die hervorragende Darstellung der Lizzy, einer gewissen Caitlin Gerard, die ich ebenfalls bewusst noch nie wahrgenommen habe. Ein Blick in ihre Vita zeigt, dass sie immerhin in SMILEY und INDSIDIOUS LAST KEY mitgespielt hat – eine bleibende Erinnerung hat sie dabei bei mir nicht hinterlassen, im Gegensatz zu ihrer Vorstellung hier.

THE WIND ist auch nicht blutig – er lebt eigentlich nur von der Atmosphäre und der Frage, ob Lizzy Gespenster sieht oder eben nicht. Das ist natürlich auf 90 Minuten nicht sonderlich viel an Story, doch die schönen Bilder und die Atmo gleichen so manche Länge dann doch wieder aus.

Wer die ungewöhnliche Mischung der Genre nicht stört bekommt einen wirklich interessanten Streifen geboten, der allerdings auch den ein oder anderem Zeitsprung einbaut Hierauf muss man sich wirklich komplett konzentrieren - nebenbei kochen oder bügeln ist nicht. Auch die Synchronisation ist hervorragend.

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