Die liebenswerte Kellnerin Frances findet eine Handtasche in der New Yorker U-Bahn und zögert nicht, sie der rechtmäßigen Besitzerin nach Hause zu bringen. Diese gehört der eleganten Witwe Greta , die sich sehr über den Besuch der jungen Frau freut und sie zu einem Kaffee einlädt. Schnell freundet sich das unbedarfte Mädel mit der älteren Dame an, denn das Schicksal scheint zwei einsame Seelen zusammengeführt zu haben, zumal die Mutter von Frances erst kürzlich verstorben ist. Doch schon bald findet sie heraus, dass Madame ziemlich einen an der Klatsche hat und sie beginnt sie zu stalken. Doch das ist erst der Anfang, denn Greta mag es gar nicht, wenn man ihre mütterlichen Gefühle nicht erwidert.
Neil Jordan und ich - das war noch nie eine große Liebe. Irgendwie waren die meisten Filme von ihm mir zu überkanditelt – lediglich THE GOOD THIEF hat mir gefallen. In den letzten Jahren hat sich der Regisseur ziemlich rar gemacht und drehte kaum noch Filme, der letzte ist mit Byzantium bereits 7 Jahre alt.
Hier präsentiert er uns, für seine Verhältnisse, einen recht konventionell gestrickten Streifen, der aber besonders in der ersten Hälfte durchaus seine Stärken hat. Die Idee mit den Handtaschen fand ich sehr gelungen und auch der Spannungsaufbau stimmt.
Auch der Überraschungsgag am Ende kann punkten. Allerdings gibt es insbesondere im letzten Drittel ein paar merkwürdige Momente (würde jetzt spoilern), die dem Film ein wenig den Fluss nehmen.
Isabelle Huppert spielt die von mir durchaus geschätzte Chloe Grace Moretz ziemlich locker an die Wand, hat im Endeffekt aber natürlich auch die wesentlich dankbarere Rolle und kann als durchgeknallte Psychopathin natürlich mehr zeigen, als die eher als schüchternes Mädel agierende Moretz. In Nebenrollen sind die überzeugende Maika Monroe und Colm Feore zu sehen.
Unter dem Strich ist Greta durchaus gute Unterhaltung, und wie bereits oben erwähnt, für einen Jordan Film erstaunlich auf Mainstream gebürstete Kost, mit einigen durchaus originellen Momenten, aber auch etwas Leerlauf.