Review

Tiefer Einblick in das Leben des „Pferdepsychiaters“ Robert Reford mit Lovestorybonus

Story:
Bei einem Reitunfall wird die junge Grace schwer verletzt, während ihre Freundin Judith stirbt. Grace wird ein Unterschenkel amputiert, so dass sie nur noch mit einer Krücke gehen kann. Während dessen wartet ihr ebenfalls verletztes Pferd auf den Gnadenschuss. Da ihre Mutter aber merkt, dass das traumatische Erlebnis ihrer Tochter mit dem verstörten Pferd zusammenhängen beschließt sie zum Pferdeflüsterer Tom Booker (Robert Redford) zu fahren. Dort wird Tochter und Pferd geholfen. Aber auch die ewig gestresste Mutter findet dort ihre wahre Liebe...
Der Film beginnt natürlich mit dem Reitunfall und den beiden traumatisierten Patienten, bevor er dann auf die Farm im wunderschönen Montana übergleitet. Von dort an, wird dann größtenteils auf eine Story verzichtet. Viel mehr dreht sich alles um das Leben auf der Farm und die Heilung von Pferd und Tochter sowie eine kleine Romanze. Längere Dialoge sind eher selten. Die Handlung und die wunderschönen Naturaufnahmen sprechen für sich.

Musik:
Viel Abwechslung sollte man nicht erwarten, zwar gibt es hin und wieder ein par wenige romantische Klänge, aber das Gewicht liegt natürlich auf Countrymusik. Wer die nicht hören kann, sollte lieber den gesamtem Film über den Ton abschalten. Das die Musik zum Filmthema passt, ist ja selbstverständlich.

Atmosphäre:
Ein Film zum Abschalten nach einem stressigen Abend bzw nach einem stressigen 1. Weihnachtstag ;-). Solche Filme können eigentlich nicht lange genug gehen. Die Landschaftsaufnahmen sind toll in Szene gesetzt und geben dem Film eine natürliche, ruhige Atmosphäre. Dazu gibt es dann eine wunderschöne Farm und lauter liebenswerte und nette Personen. Auch wenn Judiths Mutter ein Stadtmensch ist, findet sie sich doch schnell auf der Farm zu recht. Die anfangs etwas schüchterne Judith macht genau wie ihr Pferd langsam Fortschritte. Die heile Welt ist perfekt und man wartet förmlich darauf, dass sie mit ihrem Pferd Richtung Sonnenuntergang reitet. Nur soll sie sich damit noch ein wenig Zeit lassen, damit man den Film noch 3 Stunden länger folgen kann. Doch dann verliebt sich Judiths Mutter in Booker, wo sie doch verheiratet ist. Aber ihr Mann (Sam Neill) der überraschend zu Besuch kommt, hat scheinbar kein Problem damit und akzeptiert es. Diese Haltung war auch der einzige größere Schwachpunkt im Film, da ich es mir nicht vorstellen kann das auch nur ein Mann auf der Welt in Neills Lage so reagieren würde. Dafür bekommt der Zuschauer dann aber einen tränendrüsenschmierenden Abschied aller erster Taschentuchgüte zu sehen, dass selbst Dr. Schiwago 2 Sendeplätze weiter hätte neidisch werden können.

Schauspieler:
Robert Redford führte Regie und mimt nebenbei noch den Pferdeflüsterer Tom Booker. Der Cowboylook passt trotz Redfords Alter wie die Wurst aufs Brot. Deswegen war Annie wohl auch so hungrig auf ihn. Mit seiner etwas mürrischen, wortkargen Art verkörpert Redford den Prototypen des romantischen Cowboys, der auch Gefühle zeigen kann. Ganz sicher eine klasse Leistung von ihm. Sollte man aber auch erwarten, wenn man sich selbst inszeniert.
Außerdem wäre da noch immer noch recht unscheinbare und relativ unbekannte Kristin Scott Thomas. Sie glänzte schon in „Der englische Patient“ und liefert auch hier wieder eine überzeugende Leistung ab. Eindrucksvoll wird aus der gestressten Stadtfrau eine empfindsame Frau auf dem Lande. Zusammen mit Redford stellt sie eines der überzeugendsten Tränendrüsenpaare der letzen Jahre.

Fazit:
Wow, romantischer Einblick in das Leben einer Tierfarm in Montana mit tollen Naturaufnahmen, überzeugenden Darstellern und tränenreichen Liebe. In meinen Augen Redfords Meisterstück. Anschauen, zurücklehnen und hoffen das der Film nie endet......

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