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iHaveCNit: Bohemian Rhapsody (2018)

Der Film, mit dem ich meinen Vorjahresrekord von 84 Tickets einstelle und in 2018 nun 85 Kinotickets gelöst habe, ist das Queen-/Freddy Mercury-Biopic „Bohemian Rhapsody“. Eigentlich war Sacha Baron Cohen in einer frühen Entstehungsphase für die Hauptrolle vorgesehen, aber da man mit den Rechteinhabern der Bandgeschichte Brian May und Roger Taylor sich nicht auf eine kreative Ausrichtung des Films einigen konnte, musste Cohen das Projekt verlassen und der aus „Mr. Robot“ bekannte Rami Malek hat das Szepter/Mikrofon übernommen. Der Film von Bryan Singer und Dexter Fletcher hat eine extreme Mammutaufgabe zu lösen. Ob er diese gelöst hat ?

Der talentierte Farrokh Bulsara trifft auf die jungen Musiker Roger Taylor und Brian May. Es ist die Geburtsstunde von „Queen“ und Freddy Mercury, wie sich Farrokh Bulsara nun nennt. Und es ist der Beginn von einer beispiellosen musikalischen Erfolgsgeschichte, die mit einigen Höhen und Tiefen zu kämpfen hatte.

„Bohemian Rhapsody“ hat mit dem klassischen Problem jedes Biopics zu kämpfen. Vor allem, wenn es um die ausgesprochene kreative Ausrichtung geht, weil natürlich May und Taylor ihre eigene Vorstellung davon haben, wie man „Queen“ und auch den Charakter des Freddy Mercury in diesem Film darstellen möchte. Und hier werden leider nur diverse Stationen abgehakt bis zum Finale, dem Auftritt bei Live Aid. Der Film ist vor allem was Konflikte angeht sehr harmlos geraten. Der Fokus lag wohl mehr daran, eine runde Aufarbeitung der Bandgeschichte und einen eher „Feel-Good-Movie“ zu liefern. Natürlich bleibt es auch fraglich, wie viel der Bandgeschichte hier dramaturgisch angepasst werden musste und wie viel Wahrheit tatsächlich dahinter steckt. Das was den Film jedoch gut macht ist die vielschichtige Performance von Rami Malek, der hier zeigt, wieviel Method Acting wert ist. Seine Leistung könnte vielleicht in der kommenden Award-Saison eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Und seine Darstellung lässt unter der Oberfläche ein so vielschichtiges Porträt von Freddy Mercury erkennen, das möglich gewesen wäre, hätte man ein wenig mehr Mut gehabt, auch etwas mehr von den relativ ausschweifenden Eskapaden von Mercury zu zeigen. Aber gerade im Charakter eines Feel-Good-Movies macht der Film genug richtig und liefert mit vielen Top-Hits von „Queen“ auch die perfekte musikalische Unterhaltung, die auch noch inszenatorisch eindrucksvoll dargestellt wird. Unabhängig davon, wie stark man zum Beispiel bei den Menschenmassen im Wembley Stadion digital nachgeholfen hat.

„Bohemian Rhapsody“ - My First Look – 8/10 Punkte.

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