Dolores Dreier ist Studentin, als ihre beste Freundin bei einer Party ermordet wird. Zwei Jahre später ist sie die einzige Tatverdächtige in einem medienträchtigen Prozess, denn Madames verstorbene Freundin stellte ein Sexvideo von ihr ins Netz. Da Dolores sie daraufhin mehrfach verbal bedrohte, ist sie nun tatverdächtig und bereitet sich Zuhause mit dem Anwalt auf den Prozess vor - ihre Familie steht ihr zunächst bei, je weiter die Verhandlung voranschreitet, desto größer werden jedoch die Zweifel. Die Anklage scheint sich nur auf Indizien zu stützen, doch dann sorgt die Aussage einer Expertin für eine überraschende Wendung.
Wie immer bei solchen Filmen ist die Frage „War sie es oder war sie es nicht?“ Allerdings ist dies mitnichten ein Thriller – noch nicht einmal im Ansatz, sondern ein Drama mit durchaus spannenden Momenten, das mir aber persönlich mit seinen 108 Minuten einen Tick zu lang gerät.
Der Film ist eine argentinisch-mexikanische Produktion – ich glaube das erste Mal, dass ich diese Kombination jemals wahrgenommen habe. Wer jetzt aber glaubt, dass das hier eher günstig gestaltet ist, den kann ich beruhigen, denn der Streifen hat einen hervorragenden Look, der in keinster Weise von amerikanischen Produktionen zu unterscheiden ist.
Natürlich kenne ich keinen der Darsteller. Lali Esposito heißt die Dame die die Dolores spielt und eine sehr starke Leistung abliefert. Nicht gerade mit Hässlichkeit gestraft (auch wenn sie die Finger von Kurzhaarfrisuren lassen sollte), könnte ich mir vorstellen, dass das Mädel auch modelt. Überhaupt sind die Schauspieler auf gutem Niveau.
Das Ende ist mir aber insgesamt, besonders wenn man den langen Vorlauf bedenkt, einen Tick zu unspektakulär gehalten. Nach einem angedeuteten Twist nach 2/3 des Streifens (Stichwort Brunnen) läuft alles ohne größere Überraschungen ab, ohne das ich jetzt natürlich das Ende verraten werde.
So bleibt unter dem Strich ein optisch sehr ansprechendes Drama, dass gegen Ende einen Tick zu lang gerät. Manche Nebenfiguren wären nicht unbedingt nötig gewesen. Pluspunkte sammelt vor allem die hübsche und durchaus talentierte Hauptdarstellerin.