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Regisseur Paul Greengrass verpasst dem Utøya-Attentat sein semi-dokumtarisches Treatment, das UNITED 93 zu einem ebenso packenden wie äußerst unangenehmen Film werden ließ, hier jedoch an seine erzählerischen Grenzen kommt.

Im Gegensatz zu Erik Poppes UTØYA 22 JULY beginnt der Film mit Breiviks Vorbereitungen und nach einer halben Stunde ist das Schlimmste vorbei. Was nun folgt, ist die Aufarbeitung der Katastrophe in zahlreichen Parallelmontagen – Verhaftung, Vernehmung und Verhandlung Breiviks, die Familien und Verletzungen der Opfer, die Arbeit der Politiker und Anwälte.

Dabei rückt naturgemäß immer wieder auch Anders Breivik mit seinen perfiden Ansichten in den Fokus und wird – manchmal vielleicht etwas zu plakativ – gegen den Genesungs- und Verarbeitungsprozess der Opfer und die leidtragende Familie montiert. Das ist schon sehr Hollywood. Der Erkenntnisgewinn hält sich dabei in Grenzen und auch das Interesse lässt im Laufe des Films nach.

Möglicherweise eine zynische Beobachtung, aber dem Zuschauer geht es so wie bei vielen realen Schreckensereignissen: Zu Beginn ist man geschockt und saugt jede Information auf, nach und nach wird jedoch auch das Schrecklichste „normal“. Ja, am Ende stellt sich sogar etwas Mitleid mit dem Täter und seiner verwirrten Weltsicht ein. Ob der Film das beabsichtigt, sei dahingestellt.

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