Charlie Says (2018)

Selbst Jahre nach den schockierende Morden, die den Namen Charles Manson zum Synonym für das unfassbar Böse gemacht haben, sind Leslie van Houten, Patricia Krenwinkel und Susan Atkins überzeugt, ihre Verbrechen seien Teil eines kosmischen Plans gewesen. Die Mörderinnen aus der Manson-Family verbüßen ihre lebenslange Strafe in Isolationshaft und werden dort regelmäßig von Karlene besucht. Die engagierte Kriminologie-Doktorandin will das Trio rehabilitieren und entwickelt dabei ein großes Mitgefühl für die unerwartet verletzlichen jungen Frauen: Für sie wurden die drei von Charles Manson einer systematischen Gehirnwäsche unterzogen. 

Hört sich doch spannend an, mal keine Geschichte über den bekloppten Manson selbst, sondern aus der Sicht der vermeintlichen Gehilfinnen erzählt. Zudem noch die Regie von Madame Harron, die uns den grandiosen AMERICAN PSYCHO bescherte und auch sonst durchaus gute und anspruchsvolle Filme drehte, wie den sehr unterschätzten SEHNSUCHT DER FALTER. Der hier gehört nicht dazu.

Und zwar genau wegen dem Kunstanspruch den Madame stellt. Das ist eben kein I SHOT ANDY WARHOL, sondern eine Geschichte über 3 Tanten die einfach nur einen an der Klatsche haben. Zudem ist der Film unfassbar langatmig, weil er in Rückblenden erzählt wird.

Der Darsteller des Manson müht sich immerhin redlich, doch das rettet nichts. Die Dialoge und Monologe wirken dermaßen aufgesetzt und die „jetzt trimmen wir den Streifen mal auf die coole Flower Power Zeit“ Attitüde geht auch daneben.

Der grobe Ansatz ist hierbei ja gar nicht mal schlecht, zumal wir nun echt genug Filme über den behämmerten Manson selbst, bereits gesehen haben....jedoch versinkt der Film in der Belanglosigkeit. Es gibt nichts, was den Zuschauer bei der Stange hält, auch weil die Tanten nicht nur dämlich, sondern auch noch unsympathisch sind und die satten 107 Minuten sind partiell echt eine Qual.

Ich habe mir mal die Filmographie von Mary Harron angeschaut und das ist wirklich ihr erster krasser Ausfall (von denen die ich gesehen habe)....beim nächsten mal wird’s bestimmt wieder besser, denn das hier ist einfach nur langweiliges Pseudo-Kunst Kino mit einer Geschichte, die eben genau hierfür nicht geschaffen ist..