Review

Das Golemchen und wie es in die Welt kam

Da ich den Stummfilmklassiker über den jüdischen Mythos Golem leider bisher nicht sehen konnte und ich mich mit der legendären Figuren noch nie wirklich wirklich beschäftigt habe, konnte "The Golem" auf einem blanken Blatt Papier bei mir starten. Zudem mochte ich den Vorgänger "JeruZalem" der beiden Regisseure, zumindest teilweise. Mit einer Steigerung zu diesem wäre hier also einiges drin gewesen... Leider wurde daraus nichts. "The Golem" sieht nach wenig aus und hat noch weniger auf dem Kasten. Es geht um ein kleines jüdisches Dorf im mittelalterlichen Litauen, in der eine gescholtene Mutter und Ehefrau einen Golem als Beschützer des Dorfes und Ersatzsohn heraufbeschwört. Dass das allerdings nur kurz gut geht, dürfte keinen überraschen...

"The Golem" ist genauso einfallslos wie sein Titel. Keine Totalgurke die weh tut, aber sicher noch viel weiter weg von etwas, dass man sehen muss. Die Kostüme sind zu sauber, die Darsteller profillos und die eigentlich recht saftigen Gewaltausbrüche werden durch ihren meist pixeligen Ursprung zu Nichte gemacht. Horror oder Spannung kann man lange suchen, da es eigentlich um das klassische Thema des Todes eines Kindes geht und wie die Mutter damit umgeht. Das ist der Kern der Geschichte und der funktioniert auch, selbst wenn man das schon dutzendfach durchexerziert hat. Alles drumherum ist dröges Beiwerk und eher DTV-Material. Sieht man ihn im Kino, treten seine Mängel und sein bescheidenes Budget noch deutlicher hervor.

Fazit: eine ziemlich zähe und spannungslose Angelegenheit - da guckt man sich lieber endlich mal den Stummfilmklassiker über das jüdische Fabelwesen aus Lehm und Erde an, da pennt man sicher nicht alle fünf Minuten weg. 

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