Review
von Leimbacher-Mario
Eine Fahrt mit angezogener Handbremse
"Ride" ist weniger "Collateral" für Arme als viel mehr ein Kollateralschaden. Eigentlich hätte er nur eine Kurzkririk verdient, da er meines Erachtens kaum ausgewachsener Film genannt werden kann. Als "Black Mirror"-Episode ginge das noch, doch auch da wäre mit bei den schwächsten und dafür ist er auch zu light auf dem Technikaspekt. Als Netflix-Happen wäre er noch zu gebrauchen - leicht verdaulich und schnell vergessen - doch ansonsten wirkt das hier allenfalls wie ein halbgares Filmchen für die Bewerbungsmappe. Es geht um einen Fahrer für einen Uber-Konkurrenten in L.A., der mit einem anfangs unterhaltsamen und später gefährlichen Fahrgast eine unvergessliche und höllische Nacht erlebt...
Oft kriegt man Flashbacks zu "Drive" oder "Nerve", die Stadt der Engel und Teufel und Möchtegern-Stars ist immer eine Rundfahrt wert. Besonders in der Nacht voller leuchtender Reklame und zwielichtiger Gestalten. Das beweist "Ride" mal wieder eindrucksvoll und auch die Dialoge/Figuren/Schauspieler sind die meiste Zeit gelungen. Unterhaltung ist trotz langem Leerlauf nicht von der Hand zu weisen. Doch insgesamt passiert einfach zu wenig, gibt das Script nichts her, geht der Fahrt viel zu früh das Benzin aus. Man hätte viel mehr spannende Umwege oder einfach eine actionlastigere Route nehmen müssen. Aus den Augen aus dem Sinn. Nur Bella Thorne vergisst kein Mann so schnell...
Fazit: zum Netflix&Chill'n okay, als "Black Mirror"-Episode wäre er unterdurchschnittlich, als Kinofilm unbrauchbar und kaum abgeschlossen. Er hört auf bevor es richtig los geht. Dabei sind die Ansätze unterhaltsam und Bella Thorne mehr als attraktiv. Macht doch bitte erst den Film, wenn ihr ihn auch zu Ende gedacht habt und es sich lohnt, ok?