Es ist noch nicht mal Zeit für den Fünf-Uhr-Tee, doch schon darf ich über einen Film schreiben, der dem Terminator einpaar weibliche Züge verleiht. Geklonte Story, Brigitte Nielsen in der Hauptrolle, minus Budget und direkt für den Videomarkt konzipiert: "Terminal Force" ist das, was dabei herauskommt, wenn man versucht, etwas Feminismus in bekannte Action-Stereotypen zu packen.
Um es gleich vorneweg zu nehmen: Selbst auf dem flachen Trash-Sektor versagt dieses B-Movie, da es a) viel zu langweilig ist und b) völlig lustlos von den Originalen abgekupfert wurde. Brigitte Nielsen sieht im engen schwarzen Dress total schnuckelig aus und ist die einzige Attraktion in diesem Streifen. Die wasserstoffblonde Dänin gibt hier den Lady Terminator und es ist schon erstaunlich, welche Parallelen zu dem berühmten SciFi-Klassiker gezogen wurden: Da stapft die Nielsen völlig unversehrt aus der feurigen Explosion heraus, der Showdown findet in einer alten Fabrikhalle statt, die futuristischen Kämpfe Mensch gegen Maschine wurden übernommen während der She-Terminator selbstredend in der dunklen Gasse erwacht. Klamottenklau gestrichen - hätte Frau Nielsen allerdings noch was von "Hasta la Vista, Baby!" erzählt, so hätte ich bereits vorzeitig den Ausknopf gedrückt.
Leider waren die Produzenten so skrupellos, diese Märchenstunde auch noch auf ein Publikum fortgeschrittenen Alters loszulassen, siehe FSK-Freigabe und so. Und das, obwohl der Sex- und Gewaltpegel fast gar nicht vorhanden ist. Statt dessen gibt es zuckende Blitze aus der Laserwumme und einen Bösewicht, der Feuerfontänen aus der Brust entfacht. Der Villain sieht irgendwie aus wie Vigo, der Karpatenfürst ("Ghostbusters2"), könnte aber auch einen Komparsenpart in "Masters of the Universe" übernehmen.
Selbstredend ist "Terminal Force" nichts anderes als seichte Kost für große Kids. Hat die Neuzeit ihre Monstersaurus vs. Killer-Python-Ergüsse, so war die Vorstellung von der nahen Zukunft vor nicht allzu langer Zeit noch etwas naiv. Klassiker wurden gerippt und mit attraktiver Hauptdarstellerin versehen, um zumindest einpaar männliche Zuschauer zu ködern. Kleinere Sender füllen mit sowas heute ihr Nachtprogramm, mit einem erhöhten Fun-Faktor braucht man jedoch auch zu später Stunde nicht mehr rechnen.