Review
von Vril-Mann
Eine Gruppe von jungen Männern terrorisiert sich selbst und die menschliche Umwelt mit selbstzerstörerischen, ekelerregenden oder sonst irgendwie provokanten oder auch die gesellschaftliche Ordnung hintertreibenden Aktionen. Diese Streiche, Masochismen und Eingriffe in das bürgerliche Zusammenleben werden dokumentarisch gefilmt, wobei die Reaktionen der Opfer und der außenstehenden Beobachter gezielt eingefangen werden.
Ein vielversprechendes Grundformat zur Erforschung und Sabotage der gesellschaftlichen Verhältnisse: Mutig und radikal stürzen sich die Protagonisten in riskante Aktionen, stehlen etwa als Greis verkleidet aufs Dreisteste oder prügeln sich als Pandabären kostümiert in Schuhgeschäften durch die Auslage. Viele dieser Scherze sind gelungen und interessant anzuschauen, doch hin und wieder arten die Possen zu Abartigkeiten und masochistischen Handlungen aus, wenn sich die zentralen Darsteller des Films zum Beispiel mit Papierkanten in die Zehenzwischenräume schneiden oder vollgepissten Schnee essen. Man mag über derartige Ausschreitungen denken, was man will – in gewisser Weise karikieren sie die derbe Niveaulosigkeit heute üblicher Unterhaltungsprogramme; nebenbei liefern sie ein erschütterndes Bild der heutigen Menschheit. Insgesamt ein jedenfalls sehr interessanter, mitunter auch witziger Film, der aber letztendlich einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt.