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Man könnte „Jackass: The Movie“ ohne Probleme in vielerlei Hinsicht übel zerlegen, aber dort wo der pure Wahnsinn überhand nimmt, tritt bei manchen Leuten etwas in Vorschein, was sie in der Regel nur selten zum Ausdruck bringen können – die pure Sinnlosigkeit und Schadenfreude kombiniert mit infantiler Abenteuerlust! Johnny Knoxville und Co. sind ehrlich! Aufrichtig sinnfrei, masochistisch, zerstörungswütig und schadenfreudig.

Ja, „Jackass: The Movie“ füttert die primitiven, mitunter kindlichen Bedürfnisse und manch einer müsste wahrhaftig lügen, wenn bei den irrsinnig kreativen Stunts vor Lachen nicht das Zwerchfell vibriert. Nicht nur Knoxville und seine Crew brechen Tabus, auch der Betrachter wird dazu gezwungen und hat je nach dem mehr oder weniger Spaß dabei. „Jackass“ ist die Zone, wo Genie und Wahnsinn aufeinander treffen und man den puren Irrsinn, auch ohne erhöhten Alkoholpegel, feiert. Wer kennt es nicht, wenn erwachsene Männer an Silvester zu Kindern mutieren und ihre pure Schadenfreude ausleben, je mehr es kracht und dabei unter Umständen vor Übermut Briefkästen in die Luft gehen!?
Man muss wirklich nicht den Psychologen aufsuchen, falls „Jackass“ zu Lachsessions verleitet. Regressive Bedürfnisse sind sogar gut, schlichtweg ehrlich und eine erfrischende Abwechslung zum sinngeschwängerten, wortgewaltigen Kino.

Eklig wird es dann leider auch des Öfteren und hier liegt die größte Schwäche von „Jackass: The Movie“, denn bei aller Freude, manche Dinge, die den Analbereich betreffen, sind eindeutig zu viel des Guten. Auf exzessive Kotzeinlagen kann man auch getrost verzichten. Die Steigerung wäre gar nicht notwendig gewesen und hinterlässt eher einen faden Beigeschmack. Dann lieber eine weitere Weckaktion in Golfkriegsmanier mit jeder Menge Blitzlicht und Böller oder eine Golfplatzrallye mit unheimlichem Halsbrechfaktor und legendären Unfällen - die pure Schadenfreude!

Wer „Jackass: The Movie“ ablehnt kann das tun und hat sicherlich viele Gründe dazu, aber wenn man über manche eklige Übertreibungen hinwegsieht, kann der Spaß an der Sache, der wahnsinnige Konventionsbruch grenzenlos sein. Jedenfalls sollten einige ihren geistigen Etikettendrucker abstellen! Man sollte ehrlich zu sich sein und schließlich bemerkte auch schon Sigmund Freud, dass das Unbewusste viel moralischer ist, als das Bewusste wahrhaben will. Ich bekenne mich bewusst zum Unbewussten! (6/10)

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