Eigentlich heißt es ja immer: "Wir Menschen sind alle gleich, egal wie wir auch aussehen mögen." Aber wenn wir mal ehrlich sind, dann gibt es doch schon einige Unterschiede, vor allem was den Lebensstil betrifft. Dabei dürften sich vor allem Schwarz und Weiß, teilweise, unterscheiden wie Feuer und Wasser. Das man sich aber dennoch prächtig, wenn auch nicht ganz problemlos, mit einander verstehen kann, dass zeigt diese recht unterhaltsame Sonntagnachmittag-Komödie mit Martin und Latifah.
Die Geschichte und das Drehbuch zum Film sind dabei allerdings recht lau. Die Story über einen weißen Anwalt, der aus Versehen zu einem Blind Date mit einer schwarzen Ex-Gefangenen kommt und dieser dann hilft ihren Fall neu aufzurollen, strotz im Grunde nur so vor Klischees und bietet auch kaum etwas Neues. Alles läuft hier nach dem üblichen "Schwarz/Weiß-Schema" ab, was man schon in zig anderen Komödien zu Gesicht bekommen hat. Dazu einige haarsträubende Logik-Patzer und auch so manchen Anschluss-Fehler. Aber nun gut, ein tiefgründiges Drehbuch hat sicher auch keiner erwartet.
Auf die Gags kommt es schließlich an und davon gibt es hier dann doch reichlich. Dabei hat man sich bemüht ein gewisses Niveau zu halten und möglichst nicht ins Infantile zu rutschen. Großartige Lacher gibt es zwar nur selten (man denke an die Szene in der Steve Martin in einem "schwarzen Club" die Sau rauslässt oder wenn Queen Latifah ihren Anwalt ein ums andere Mal zur Weißglut bringt), doch wirkliche Blindgänger sind auch nur selten. Meist hält sich das ganze auf einem nett durchschnittlichen Schmunzel-Level, ohne größere Höhen und Tiefen.
Dabei werden natürlich auch die typischen Verhaltensweisen der, angeblich arroganten, Weißen und der, angeblich megacoolen, Schwarzen gegen einander ausgespielt. Allerdings vermisst man hier ab und an eine gewisse Bissigkeit hinter den Witzen. Zwar sollen sich Latifah und Martin nicht unbedingt an die Gurgel gehen, doch an einigen Stellen wirkt das Treiben einfach ne Spur zu brav. Schließlich möchte man hier "die anderen" (egal jetzt von welcher Seite) ja irgendwie auch mal auf die Schippe nehmen und nicht nur leicht in die Seite knuffen. Aber dafür haben sich hier alle wohl doch ne Spur zu lieb. Da war z. Bsp. "White Chicks" weitaus bissiger. Aber nun gut.
Den größten Punktegewinn kann der Film eh durch seine beiden Hauptdarsteller und so manchem Nebendarsteller machen. Steve Martin und Queen Latifah sind hier beide voll und ganz in ihrem Element. Über Martins Komikertalent kann man sich eh nicht streiten, er ist einfach zu jedem Moment komisch, ohne wirklich albern zu wirken. Und Queen Latifah darf auch hier mal wieder so richtig schön die Rüpel-Lady (mit Herz) raushängen lassen. Dazu dann noch der ewig witzige Eugene Levy und die wunderbare Betty White. Ein wirkliches Fest an guten Darstellern, die wirklich so einiges retten können.
Fazit: Unterhaltsame, wenn auch innovationslose Clash-Komödie, in der sich die schwarze und die weiße Kultur gegenseitig aufs Korn nehmen, ohne sich dabei wirklich weh zu tun. Zwar meist ne Spur zu brav aber dennoch nicht ohne guten Witz, kann man sich, vor allem zwecks der guten Darsteller, eigentlich durchgehend gut unterhalten lassen, ohne sich sonderlich auf die Schenkel zu klopfen oder irgendwas aus dem Treiben mitzunehmen. Eben ein typischer Film für den verregneten Sonntagnachmittag!
Wertung: 6,5/10 Punkte