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Später dritter Teil einer nunmehr auch entsprechend zur Raiders - Trilogie angewachsenen Reihe, die bereits im die Jahrtausendwende mit Tokyo Raiders (2000) angefangen und (vergleichsweise auch spät für ein Sequel) mit Seoul Raiders (2005) die Fortführung bekommen hat. Anwesend von damals, von dem dort aufkommenden Bemühen des damaligen und sich auch damals schon bemühenden und nach Alternativen für die neue Zeitrechnung suchenden HK-Kinos sich auch international zu bemühen und global mit ebensolchen Geschichten und folgerichtig Außendreh in die Aufmerksamkeit des allgemeinen westlichen Publikums zu bringen sind heutzutage nur noch der Hauptdarsteller Tony Leung und erstaunlicherweise auch der Regisseur Jingle Ma. Wobei der Erste auch oder wieder in der Volksrepublik China gefragt und populär ist, der Zweite allerdings noch nie so wirklich gut in seiner (dafür auffälligen) Inszenierung war und so richtig mit den deutlichen Mankos übertünchenden Einspielergebnissen auch nicht gesegnet:

Mailand. Nach dem Diebstahl der sogenannten "Hand Gottes", in der per Satellit sowohl allumfassende Überwachung als auch Zerstörung mit einem Knopfdruck ausgelöst werden kann, sollen die beiden sich eigentlich nach einer auseinandergegangenen Liebesgeschichte nicht mehr so freundlich gegenüberstehenden Lin Zai-feng [ Tony Leung ] und Wang Chao-ying [ Tiffany Tang ] im Auftrag der CIA und ihres Intelligence Director [ Daniel Gutin ] sowie Peter Lawson [ Jakob Philipp Graf ] eng miteinander zusammenarbeiten. Die Zeit drängt, und die mutmaßliche Terroristin Sophie [ Du Juan ] fordert als Erstes die Befreiung ihres im Hochsicherheitsgefängnis einsitzenden Bruders Rocky [ Kris Wu ], der allerdings währenddessen schon von bewaffneten Handlangern der ebenso involvierten Mafia angegriffen wird.

Geblieben ist im Grunde hier der 'Anspruch', die Zuschauer möglichst zahlreich mit Aktion und dies in Verbindung eher mit Komik und weniger mit Thrill zu unterhalten, eine leichte Kost zu bieten, die dennoch oder deswegen möglichst auch knallig und teuer (Budget 26 Mio. USD) natürlich auch aussieht, das ursprünglich Paris Raiders betitelte Spektakel für bestenfalls die gesamte Familie, wobei hier mit Neuzugang Kris Wu (anders als dem zuvor angekündigten Huang Bo) auch die jüngere Zuschauerschaft direkt angesprochen werden soll und mit Wu auch explizit einer der Mitglieder für die Außenwelt, durch den Auftritt im theoretisch genauso lautmalerisch-luftigen und gleichzeitig überaus hanebüchenen bis debilen xXx: Return of Xander Cage anwesend ist.

Geändert hat sich der Herstellungsort, hat HK kein Geld mehr für solchen Aufwand und wird nunmehr alles Kostenintensive von China ausgehend und nach dort aus gelagert, mit dem wesentlich größeren und wesentlich einspielträchtigen Markt auch im Visier und was mit den entsprechenden Vorteilen des Geldes und den entsprechenden Nachteilen, der vermehrten Anbiederung an die (oftmals eigen zu nennenden) Sehbedürfnisse und die strenge Politik natürlich gesegnet bzw. geplagt ist.

Immerhin ist Regisseur Ma sichtlich seinem bisherigen Stil treu geblieben, hat sich seit seinem Debüt Hot War (1998) quasi nicht verändert und ruht sich weiterhin vermehrt auf dem Visuellen (Ma ist ehemaliger Kameramann und auch hier als sein eigener Director of Photography anwesend) und seinen Gimmicks aus; welche er auch beherrscht, wenn man die eindrucksvolle bondeske Eröffnungssequenz umgeben von Neonlicht, Strahlenkegeln und Farbfiltern sowie anderen Spielereien wie die offensiv eingesetzte Zeitlupe und die Fokussierung auf die Mitte des Bildkaders mit dem Rest höchstens als bessere Umrandung sowie späteren Unscharfen, Massen an diversen Beleuchtungskörpern, s/w  - Überblendungen und zwischenzeitlich platzierten Filmkorn dahingehend betrachten und bewerten mag. Leider waren alle bisherige Arbeiten auch nur dahingehend, also vom äußeren Eindruck her zufriedenstellend, und sind Abweichungen davon auch nur rudimentär geschehen (Goodbye Mr. Cool, 2001) und eventuell zu spät appliziert (Playboy Cops, 2008). Auch hier bleibt einzig die Optik hängen, das Sichtfeld und seine Betrachtungswinkel, die Ausstattung vieler dekorativer Nebensächlichkeiten und vor allem die Licht-/Gegenlicht und Farbsetzung selbst kleinster und unwichtiger Szenerien, und dahingehend alsbald sowohl ein Verdruss alles des übersättigten Überschwangs als auch eine gewisse Trägheit durch die Künstlichkeit und die Sterilität. Während das Inhaltliche in diesem Geld-, Gelb-, Gold- und Bronzeüberhang bereits in den ersten Minuten noch vor der Beginn der eigentlichen Handlung – bzw. das, was hier 'Handlung' ist – versagt und trotz anfänglich durchaus guter, da ausnahmsweise auch mal durchschlagsfähiger Actionszenen (wie die Erstürmung und eine folgende Schießerei in einer winterlichen Skihütte, ein Anschlag auf ein Safe House und die folgende Keilerei auf dem Mailänder Marktplatz plus auch dem waffenstarrenden Gefängnisein- und ausbruch) auch nie wieder zu einem gescheiten Moment findet.

Gutheißen kann man noch, dass die Produktion in der Hinsicht trotz all des modernen Technikschnickschnack und der Anpreisung von Internationalität und aktuellen Weltgeschehens (Terroranschlägen und anderes High Tech Ungemach wie allgegenwärtige Observation und anderes Spionagegefasel etc.) hinter der Kamera auch in den weiteren Mitarbeitern wie Peter Kam für den Score und Cheung Ka-fai für den Schnitt auf die langjährigen Routiniers und quasi die Männer der ersten Stunde (der Anbiederung an westliche Sehgewohnheiten ab 1997) zurückgreift, und vor der Kamera auch auf einige altgediente Leute (wie die allerdings vollkommen fehlplatzierten Yuen Qiu, Lo Meng und Lau Ga-lung, sowie George Lam) in Cameos Rücksicht nimmt, die man nicht unbedingt erwartet hätte und eher atypisch für zeitgenössisches Blockbusterkino und dem stilisierten Feuerwerk an hübschen Sperenzchen sind. Dummerweise nur gibt die Geschichte so gar nichts her, und wird dafür auch anstrengend und entnervend und bald klebend in mehrerlei uninteressanten Rückblenden sowie einem fehlgeleitet techno-utopischen Showdown in einem Nuklearkraftwerk erzählt; der später nachgereichte Clou und abermalige Rückblenden machen das eh schon dürr klappernde Drehbuch in seiner Dämlichkeit dann noch im Nachhinein vollkommend obsolet.

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