Arnold fehlt an allen Ecken und Enden…28.04.2020
Ach, was waren das für herrliche Zeiten, als das Kino der harten Männer in voller Blüte stand. Den Urvater der Serie rund um die Alienjäger habe ich dereinst in einem großen Kino in Amsterdam gesehen, was ein Spaß, mit Rauchpause zur Hälfte des Films. Damals schon waren die Effekte des Films großartig, und wenn man sie mit denen des hoffentlich finalen Outputs der Serie vergleicht, um ein Vielfaches besser. Blutpäckchen sehen einfach besser aus als Computereffekte, und ein echter Hubschrauber sowieso. Es ist natürlich aller Ehren wert, daß versucht wird, das Franchise zu beleben, aber wenn ich mir den aktuellen Streich ansehe, so denke ich, genug ist genug.
Die Story, der wir hier folgen, ist ziemlicher Blödsinn, beinhaltet Predatoren, verbesserte Predatoren, Predatorenhunde, die so reagieren wie normale Hunde. Genau, lieber Leser, das ist ziemlicher Unsinn. Wir folgen sechs geistig verwirrten Soldaten, die sich auf der Flucht befinden und nebenbei noch eine Biologin beschützen. Diese ist nicht nur Wissenschaftlerin, sondern kann auch ganz prima kämpfen und schießen, dient obendrein als Erklärbär, wenn es in der Story mal wieder irgendwo hakt. Es wirkt zudem ein Bub mit, der natürlich Autist ist. Das führt zu reichlicher Verzögerung und sinnfreien Dialogen. Autistenkinder im Film finde ich doof, so wie ich es ganz allgemein nicht mag, wenn in einem Männerfilm für ein gewisses Zielpublikum überhaupt Kinder mittun.
In Summe sind die Dialoge des gesamten Films läppisch, was zu der komplett dämlichen Handlung aber bestens paßt. Nehmen wir es also hin und freuen uns über derbe Actionszenen mit einem hohen Gewaltgrad, da wird ordentlich gematscht und gestorben, allerdings leider auch recht hektisch, unübersichtlich und mit viel zu viel Computereffekten. Es gibt neben der sich ans Original anschmiegenden Filmmusik noch ein paar nette Verweise auf das Original, final dazu Kämpfe im nordamerikanischen Wald statt im mittelamerikanischen Dschungel. In Summe ein nettes Filmchen für einen Coronaabend, schnell goutiert, gleich vergessen und wahrlich keine neue Referenz. Da bleiben wir doch lieber noch ein Weilchen bei Arnold – für die Predatorenhündchen reicht es noch für 6/10.