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„Alien", „Halloween", „Saw" - in jüngerer Zeit ist es wieder in Mode gekommen, legendäre Filmreihen, speziell im Horror-Genre, mit späten Fortsetzungen anstatt Remakes neu zu beleben. Da darf natürlich auch die unter Fans berühmte „Predator"-Reihe nicht fehlen. Und so überträgt „Predator Upgrade" die klassische Mensch-gegen-Monster-Action ins postmoderne Kino - mit rasanter Action, blutiger Gewalt und starken Spezialeffekten.

Im Vergleich zu den bisherigen Teilen der Reihe bietet der vierte reine „Predator"-Film tatsächlich auch die cleverste Story. Mit wenigen Andeutungen und guten Ideen wird die Ausgangssituation des Originals weitergedacht, um einen noch gefährlicheren Gegner erweitert und sogar mit einer herrlichen Pointe bezüglich des Klimawandels und drohenden Aussterbens der Menschheit verknüpft. Das alles geschieht mit viel Selbstironie (etwa der Running Gag, dass die Bezeichnung Predator für einen Jäger aus Leidenschaft eigentlich falsch ist), augenzwinkernden Anspielungen und knochentrockenem Humor, der auch gerne mal politisch unkorrekt wird oder das Ableben von unwichtigen Nebenfiguren sarkastisch kommentiert. Der Unterhaltungswert von „Predator Upgrade" ist damit unzweifelhaft hoch, und dabei verknüpft er noch mehrere anfängliche Parallelhandlungen sehr geschickt miteinander.

Auch dramaturgisch überzeugt der neueste „Predator"-Beitrag, indem er von Beginn an in rasante Actionsequenzen ausartet, die Pausen wohlüberlegt und die Kämpfe krachend setzt. Die Spezialeffekte sind auf der Höhe der Zeit, die Action rockt und die Gewalt findet immer wieder neue blutige Höhepunkte - auch wenn man als echter Splatter-Fan schon anmerken muss, dass die meisten Gemetzel einen Hauch zu schnell geschnitten sind und mit CGI-Blut nur teils überzeugen. Da war die Mainstream-Tauglichkeit wohl doch wichtiger.

Dennoch unterhält „Predator Upgrade" mit einer so cleveren wie geradlinigen Story, starken Bildern und krassen Gegnern. Und dass nach „Predators" erneut eine starke Frauenfigur mit im Zentrum stehen darf, befreit den vierten Teil ein Stück weit von der Macho-Attitüde der frühen Filme. Nicht zuletzt hält man sich hier auch angenehm mit dem sonst überhand nehmenden Pathos zurück - ersetzt wird dieser wie gesagt durch Ironie und deftigen Humor. Der Soundtrack gerät diesmal angenehm zurückhaltender als in den früheren Filmen, auch wenn der Original-Score von Alan Silvestri natürlich Wiederverwendung findet.

Rasante, geradlinige Action, eine clevere, pointierte Story, die einen die Unglaubwürdigkeit in einzelnen Szenen beinahe vergessen lässt, und sympathisch neben der Spur laufende Figuren - das Außenseitermotiv wird hier auf allen Ebenen ausgespielt, sogar zwischen den verschiedenen Predators - machen „Predator Upgrade" zu einem gelungenen Sequel voll Spannung und beeindruckenden Schauwerten. Als Modernisierung einer klassischen Horror-Action-Reihe jedenfalls vollauf gelungen!

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