Wooha, wat ne Trash-Granate. Hätte ich mir eigentlich schon beim Anblick des wirklich lieblos hingeklatschten, sehr häßlichen Filmplakates denken können. Von Mogelpackung kann da wirklich keine Rede sein, auf genau dem Niveau präsentiert sich das Predator-Upgrade.
Insbesondere das Buch ist reinstes Trashwasser. Regisseur Shane Black hat's mit seinem alten Kumpel Fred Dekker (Regisseur von "Die Nacht der Creeps", "Ricochet", "Robocop 3") verfasst. Black gehörte mal zu meinen Lieblingsschreibern, hat Lethal Weapon I, II und III erdacht, den "Last Boy Scout", den "Last Action Hero" und mit "The Long Kiss Goodnight" ("Tödliche Weihnachten") auch einer meiner Action-Favs. Zuletzt fiel er sehr positiv durch die Regie bei "Iron Man 3" auf.
Hier nun versuchen Black & Dekker (hihi), der 80's-Ikone Predator mittels 80's-Retro-Style ein Comeback zu verpassen, nachdem der gar nicht so üble, aber weithin unter- und gemeinhin wenig geschätzte "Predators" nicht reüssierte.
Aus diesem dritten Teil hat das Buchduo die Predator-Jagdhunde übernommen, ihnen aber alberne Predator-Dreads verpasst und das mag symbolisch für das Upgrade-Update stehen: Es geht sehr blutig zu, erstaunlich blutig für eine 16-er FSK, es gibt jede Menge (blöde) Sprüche und Over-the-Top-Ideen (ACHTUNG MILDER SPOILER: Tourette-Mann, Asperger-Junge, die zu gewollt cool/irre rüberkommende Psycho-Einheit mit einer unfassbar hohen Verreißer-Quote bei Sprüchen und vorgeblicher Coolness sowie der 3,50-Meter-Predator). Richtig rund und zu Ende gedacht ist das alles nicht. Und sehr schade: Der Upgrade-Predator sieht so mittelscheiße aus, weil am PC gemacht. Leider an einem alten PC mit nicht so viel Rechenleistung.
Auch wieder so typisch: Die Idee, den Predator zu re-meanisieren ist genau richtig, das klappt dann nur nicht. Zum einen, weil der normale Predator nicht mean ist, sondern grad das Gegenteil (genau wie der lobotomierte Hund). Zum anderen, weil ein 3,50-Predator eben in jeder Hinsicht drüber ist. Wenn man übern Meter drauflegen muss, damit diese Ikone des Actionkinos noch bedrohlich rüberkommt, dann stimmt was mit dem Buch nicht.
So bleibt unter dem Strich eine flotte Metzelsause mit ziemlicher Blödi-Story und teils richtig schlechtem Soundtrack, aber genau das Richtige, um Samstagabends mit Kumpels reinzugehen.
Ich schwanke stark zwischen 5 und 6 Punkten, hab 6 vergeben, geh aber glaub ich noch mal rein und ändere auf 5.