Der Sargnagel im Predator Universum
Zunächst einmal muss ich sagen ich komme von gestern aus dem Kino und habe schon manch mistigen Film gesehen, aber auf Gurken-Level ist dieser in den höheren Ranking anzusiedeln!
Mir juckte es in den Fingern um Frust abzulassen, ich entschuldige mich aber bei denen, den der Film gefallen hat. Mir nicht, aber ganz langsam, bevor ich ihn auseinandernehme...
Die Handlung
Der Scharfschütze Quinn McKenna staunt nicht schlecht als bei der Erfüllung eines Auftrags, er Zeuge eines intergalaktischen Kampfes wird bei dem ein Predator Raumschiff eine Bruchlandung hinlegt. Noch bevor er in Gewahrsam genommen wird, kann er einiges an Predator Technologie sichern, welches in den Händen seines autistischen Sohnes Rory gelangt. Unwissend das das Equipment noch einen Anderen Predator zu Erde lotst sich der kleine auf, die Technik zu analysieren und wenn schon gerade dabei, kann man sie auch als Halloween Kostüm nutzten. Derweil kann sich sowohl Quinn mit einer Gruppe von Söldner befreien, als auch ein in Gefangenschaft geratener Predator, mit der Ankunft des 2ten auf der Erde beginnt die Schlacht um DNA und Technologie.Größer heißt nicht besser
Oft wurde im Vorfeld Shane Black aufgrund seines Schaffens als positiver Regisseur für den Film und des eigens konzipierten Skripts genannt. Nur weil Black es versteht, Bad Ass Buddy Movie Komödien zu inszenieren/zu schreiben und er in den 1. Predator eine Rolle bekleidete (die des Hawkins), heißt dies noch lange nicht das er den Predator Stoff versteht, was er mit diesem Film beweist.Das schon der mittelmäßige Iron Man 3 unterboten werden kann zeigt dieser Streifen auf. Anstelle Raue, aber auf Ihre Art sympathische Maschos, werden hier Charakter in Form von degenerierten Assis dargestellt. Von richtiger Charakterzeichnung kann man nicht sprechen, jeder definiert sich nur über sein Stigma, ob Torret Syndrom, Hang zu Jesus oder einfach nur die taffe Mutti, dabei unterscheiden sie sich von Ihren Ausdruck alle nicht sonderlich, jeder ist ein Sprücheklopfer und hat die Coolness gepachtet, von Angst keine Spur, locker und lässig nimmt man siegessicher den Kampf auf. Selbst für den Nachwuchs (die Außerordentliche Intelligenz des autistischen Sohn's in Reinkultur), ist mittlerweile Predator Technologie oder die Konfrontation mit einen, ein Kinderspiel. Und da wir meisten Menschen tierlieb sind (der Hund ist ja bekanntlich der beste Freund des Menschen), kann man auch gleich den außerirdischen Pedanten streicheln.
Die Sprüche, insbesondere der Running-Gag der Predator Namensgebung zünden nicht wirklich und sind mitunter zum Fremdschämen. Und da die Charaktere sich meist durch Ihre Sprüche definieren, ist das als Identifikation einfach zu wenig.Auch der Predator ist mittlerweile "vermenschlicht" um Ihn immer mehr als Filmbösewicht zu etablieren. Um die Evolution zu sichern wird das Monster aus dem All in diesen Film sogar zum Geiselnehmer. Die letzten Schritte der Entmystifizierung erfolgen in diesen Film, seine Ziele, wie er tickt und seine Technologie nutzt, dass für die Menschheit zu verstehen ist kein Problem mehr. Vielleicht hat Tony Stark seinen Anzug ja nur den Predator geklaut, nach dem "Finale" würde es einen nicht wundern, inklusive wenn man bei Disney mal auf die Idee kommt beide gegeneinander kämpfen zu lassen, der Grundstein zur Verniedlichung wurde mit diesen Film gelegt. Anstelle eines Predator Films, hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, ich würde einen "Avengers" sehen.
Das der Film bei mir gerade noch auf seine 4 Punkte kommt, liegt daran, dass in der Masse an dummen Sprüchen, der Ein oder Andere politisch unkorrekte mir noch ein Schmunzeln entlocken konnte und 1-2 Charakter so Assi sind, dass sie mir schon fast wieder gefielen, aber auch nur fast.
Der Film hat einfach keine Spannung oder gar Bedrohung, die Charakter interessieren einen wenig, es kam mir vor, als würde eine jede Szene nur aufgebaut, damit einer 'nen coolen (aber leider meist nicht witzigen) Spruch raushauen kann. Der Film plätschert nur so vor sich hin, Handlung kaum, Charakterzeichnung mies, Logik ganz weit weg. Hauptsache es macht Bumms und vor allem viel Predator zeigen und erklären, aber nicht vergessen, dass die Menschen die Kings in Town bleiben. Eine wirkliche Aussage hat der Film nicht, er fängt einfach an und endet. Seelenlose No-Brainer Pop-Corn Unterhaltung um den Predator endgültig Mainstream zu machen, als Opfer dafür die clevere und harte Ursprungsumsetztung. Gerade auch das Finale zwischen Mensch und mega Predator kommt sehr unspektakulär daher, da es keinen richtigen Endkampf gibt bzw. der Fokus der vorherigen Filme ein Mann gegen ein Monster fehlt weitestgehend.
Das letzte Rausholen
Wenn schon der Inhalt nicht passt, muss man auf anderen Wege herausholen was noch geht. Dass der Film in 3D nach konvertiert wurde, kann ich mir nur dadurch erklären, das Fox versucht die Einnahmen hoch zu halten, darauf lässt auch die exzessive Werbung schließen, um gerade am Anfang viele zu locken, bevor sich der Film "rumspricht". 3D Effekte finde ich kaum, die Tiefe des 3D ist gegeben, aber das er nicht für 3D produziert wurde ist schon ersichtlich.
Diverse Internetberichte war auch die Produktion sehr holprig, so wurde das gesamte Finale nachgedreht, zuvor kooperierten Menschen und Predatoren und alles fand bei Tage statt. Aufgrund das Schauspielerin Olivia Munn die herausfand das ein Schauspiel Kollege in Jahre 2010 seine 14-Jährige Cousine belästigte und deshalb eine Haftstrafe absaß, beschwerte sie sich wohl bei dem Studio, so das kurz vor Kinostart Szenen mit den Schauspieler entfernt und zur Kontinuität Szenen nachgedreht werden mussten. Da die gute Frau wohl nix von Resozialisierung gehört hat, aber der Rest des Cast schon, stand sie dann bei den Filmfestspielen in Toronto ganz alleine da um den Streifen zu promoten. Vielleicht hat sich der Rest des Cast aber auch nur für das Endergebnis geschämt?
Wo schon Predators (2010) mittelmäßig daherkam, zeigt dieser neue hier, dass man das Ganze noch unterbieten kann. Arnold Schwarzenegger wurde ein Cameo Auftritt angeboten, nach Sichtung des Filmes weiß man, zumindest als Old-School Anhänger des Originales, warum er ablehnte.
Blut ja, Realismus Nein
Klar, es spritzt Blut, viele Soldaten sterben, aber alles Ultra schnell und stylisch, rasant soll es sein, Details sind aber durch Dunkelheit und schnelle Schnitte nicht wirklich zu erkennen. Zumal eh alles am Computer entstanden, so sicherlich auch der neue 3 Meter Predator. CGI Umsetzung und Gewalt ist hier in bester Resident Evil Manier. Und sollte mal eine Szene etwas "härter" daherkommen wird diese gleich mit weiteren blöden Kommentaren entkräftigt.
Das die FSK nix anderes als 16 drauf Klatschen konnte ist klar, der Film ist weder düster, noch hat er Atmosphäre, surreale Charaktere dominieren, die Gewaltszenen sind am Computer entstanden, rasant und schnell, geschnitten, fokussiert wird der Gore dabei so gut wie nie. Mit sexistischen oder dummen Sprüchen hat man in deutschen Raum ja weniger Probleme, anders als in den USA. Bei der deutschen Freigabe Instanz scheint man auch zwischen CGI und Handmade SFX zu unterscheiden, während manch CGI Sauerei jugendfrei gewertet wird, müssen Filme mit Handmade FX für eine Freigabe geschnitten werden oder werden zumindest höher bewertet. In amerikanischen Raum wertet man hingegen weniger den Realismus, sondern spritzendes Blut in allgemeinen plus die bösen Schimpfwörter.
Fazit:
Der Film wirkt so, wie er ist, jeder scheint zu wissen das, da schund produziert wurde, mehrere Nachdreh's, Umschnitte, Charakterentfernungen, 3D Konvertierung, exzessive Werbung mit dem Titelmonster. Fox versucht möglichst zum Start den Film hoch zu halten um gerade am Anfang noch abzucashen, denn ich denke das Machwerk wird sich nicht lange in der Oberliga halten. Hierbei handelt es sich um Mainstream Fast Food Ware, keine wirklich erinnerungswürdigen Momente, 1x gesehen und wieder vergessen. Für Fans der alten Schule nicht ganz so schnell zu vergessen, da der filmische Tritt in die Eier noch spürbar nachhallt.