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Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, THE PREDATOR sei geradewegs aus den 80ern in unsere Zeit gefallen. Das ist aber leider nicht als Kompliment gemeint.

Denkt man bei den ersten Szenen noch, die etwas schlampigen Effekte seien als Hommage ans Original gedacht, so macht sich bald schon die Ernüchterung breit, dass hier wohl das Budget für einiges nicht gereicht hat: gute Tricks, bekannte Schauspieler, ordentliche Kampfchoreographien (oder zumindest einen sorgfältigen Filmschnitt), attraktive Sets, „Production Values“ ganz allgemein, einen Script Doctor…

...aber Moment mal, wozu das denn, ist das nicht ein Film von Drehbuchlegende Shane Black? Dem Mann, der mit LETHAL WEAPON, LAST BOY SCOUT und THE LONG KISS GOODNIGHT die coolsten Filme der 80er/90er gescriptet und mit KISS KISS BANG BANG und THE NICE GUYS selbst die gewitztesten Noirs der 2000er inszeniert hat? Und der sich für das PREDATOR Remake mit niemand anderem als Genre-Urgestein Fred Dekker (NIGHT OF THE CREEPS) zusammengetan hat? Stimmt, nur merkt man davon so gut wie nichts.

Zwei bis drei gelungene Oneliner dürfen abgelacht werden, der Rest ist peinliche Machokomik, die schlichtweg anachronistisch wirkt, damit aber ganz gut zur 80er-Jahre-Dramaturgie und zu den Figuren passt: Da wäre die attraktive Wissenschaftlerin, die eine Naturbegabung für Kampfsport zu haben scheint und sich mit jeder Waffe sofort heimisch fühlt, das zusammengewürfelte „A-Team“ aus verrückten Marines mit Herz und natürlich der coole Soldierdaddy, der alles tut, um seinen Sohn zu beschützen.

Für PREDATOR-Fans auf dem Retro-Trip ist das vielleicht genau der richtige Film, für Kinogänger, die sowohl beim Drehbuch als auch bei Inszenierung und visuellen Reizen zwischenzeitlich höhere Standards ansetzen, eher nicht. In den 80ern wäre sowas „straight to video“ gegangen.

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