Review

Ich komme gerade aus dem Kino, die Eindrücke sind noch frisch, also werde ich sie im folgenden kurz dokumentieren.

Predator Upgrade war zu keiner Sekunde langweilig und bot durchgehend Action. Der Film reiht sich nach meinen Geschmack ein, als viertbester Predatorfilm bisher. Er liefert ein paar passable bis gelungene neue Ideen (Waffen, Schiffstechnologie, Übersetzungscomputer).

Der Feinschliff fehlte hier und da, wodurch abermals Potential verschenkt wurde. Da sind einige Kritikpunkte.

- Nach dem ersten Drittel des Films verkommen die Predator zu
rein bösartigen, dümmlichen Monstern - keine Spur mehr von einer cleveren, listigen High-Tech-Spezies. Wo ist der Predator, der sich von hinten anpirscht, sich was gemeines ausdenkt und immer wieder überraschend zuschlägt?

- Sehr störend für mich waren die Gegner der Predator. Eine Gruppe verurteilter Soldaten, die sich zufällig in einem Bus kennenlernt und dort mehr oder minder spontan zusammenrottet., und ohne Sold in den Krieg zieht, wie glaubwürdig ist das? Schwupps plötzlich ein Team und
wie allerbeste alte Freunde. Das ist extrem unglaubwürdig.

- Was völlig fehlt, ist die Darstellung der puren, nackten Angst der Predator-Gejagten. Es geht eher lässig und locker zu, man ballert halt auf das Dingsda wie eine Schiessbudenfigur und haut nebenbei coole Sprüche raus. Ich will Gejagte sehen, die sich vor Angst in die Hosen machen und vor Adrenalin am ganzen Körper schwitzen, während ihr Blick nur noch auf Flucht programmiert ist. Das kam leider nur in den ersten beiden Predatorfilmen richtig gut rüber.

- Der Hauptdarsteller schauspielert stellenweise völlig daneben. Seine häufigste Mimik ist der Versuch sich eine coole James Dean-Mimik abzudrücken mit seinen tiefen Stirnrunzeln.

- Auch etwas mehr Story um den Predator wäre schön. Was ist das für eine Spezies genau? Woher kommt sie? Wie tickt sie? Wie hat sie sich entwickelt? Eine Vorgeschichte wie bei Alien Prometheus oder Covenant fehlt komplett bislang.

Abgesehen von kleineren Fauxpas und Logikfehlern wie z.B. *Spoileralarm on* der klassischen wir unterhalten uns mal Motorenlärm eines fliegenden Hubschraubers ohne Headset oder der Predator der lieber körpersprachliche Konversation statt Kampf betreibt oder das junge Sexpüppchen, das schon eine Koriphäe als Dr. auf dem Gebiet der Biologie sein soll oder Alienhunde, die sich dann noch zähmen lassen oder oder oder... *Spoileralarm off*

Der Showdown ist etwas lausig, bei diesem Film hat man durchgehend das Gefühl, dass der Predator irgendwie in Schach gehalten wird und sich überwältigen und überlisten lässt. Die Übermacht des Predator und die Unterlegenheit der Menschen gibt es irgendwie nicht mehr, so wie man das bisher kannte und erwarten würde.

Fazit: Leider mal wieder kein großer Wurf, aber ordentlich. Für SciFi-Genre-Fans und Liebhaber des Predator-Universums dennoch ein Muss. An einigen Stellen vergeigt, an anderen nicht. Teils unbefriedigend, aber überdurchschnittlich. (6,5/10)

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