Franks Bewertung

starstarstar / 1

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

07.03.2019
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Review

von Frank Trebbin

Kein Sesam, nur Straße (Untertitel zu „The Happytime Murders“): In L.A. leben Menschen und Puppen zwar mehr oder weniger friedlich nebeneinander, doch die Letztgenannten sind die Outsider der Gesellschaft. Privatdetektiv Phil, eine Puppe und natürlich Ex-Cop, wird von einer ebenso hübschen wie mysteriösen Klientin beauftragt, denjenigen zu suchen, der diese Femme fatale mit obszönen Fotos erpresst. Doch bevor Phil überhaupt so richtig in den Fall einsteigt, stolpert er quasi über Leichen: ein Mörder dezimiert die Puppen aus der alten „Happytime“-TV-Show. Zusammen mit Connie Edwards, seiner alten, menschlichen Cop-Partnerin, beginnt Phil zu ermitteln...

Einst wagte sich „Sesamstraße“-Erfinder Jim Henson mit seinen Puppentrick-Kreationen in die Welt der Fantasy-Filme für Heran- und Erwachsene vor (u. a. mit „Der dunkle Kristall“) und scheiterte trotz aller technischen Finesse grandios. Nun tritt sein Sohn Brian, der bereits zwei „Muppets“-Filme auf seinem Konto verbuchen durfte, quasi in Vaters Fußstapfen und richtet seinen inhaltlich eindeutig als Kreuzung aus „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ und „Meet The Feebles“ (hier spritzt allerdings kein Blut sondern nur die Wattebauschfüllung einiger Puppen) angesiedelten, wegen der vielen Zoten und Obszönitäten keinesfalls für Kinderaugen gedachten „The Happytime Murders“ auch unzweifelhaft an ein erwachsenes Publikum – und was soll man sagen: auch der Sohnemann scheitert; vielleicht ja nicht so grandios wie der Vater, doch er scheitert unweigerlich. Zum Verhängnis wurde ihm zum einen das recht lahme Drehbuch, das leider nur die üblichen Versatzstücke hinreichend bekannter Film-Noir-Vorbilder mit dem auf Sparflamme köchelnden Buddy-Cop-Humor eines Shane Black vermengt, sowie eine Melissa McCarthy, die kaum auf Hochtouren läuft und nur selten ihre berüchtigten Improvisations-Wortspiele auffährt. Nun ja, ein paar launig gerittene Angriffe auf die political correctness können das wieder ausgleichen und so gerät „The Happytime Murders“ zuguterletzt doch noch zu einem ungehemmt vulgären, oberflächlich funktionierenden Vergnügen für einen verregneten Nachmittag. Nicht mehr und nicht weniger. Bildformat: 2,39:1. Des weiteren mit Maya Rudolph, Joel McHale, Elizabeth Banks u.a.

Ab 22.02.2019 erhältlich auf Blu-ray und DVD

© Selbstverlag Frank Trebbin

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