Review

Letztes Jahr in Hipsterbad


Vampire und Lichteinfälle, Gemächte und Gemächer, Farben und Formen, Film und Fokus, Team und Tramborium - „Dawn Breaks Behind The Eyes“ schleicht auf den Spuren von sleazigen Euro-Gruslern der 70er zwischen Sex und Kunst, kann jedoch nicht ganz halten was sein vollmundiger Titel und Beginn versprechen… Höchstens auf einer, mal freiwillig und mal unfreiwillig komischen Ebene…

Hier bewundere ich die Ambitionen (und zum Teil auch die audiovisuelle Handwerkskunst), gerade wenn man mit vielen anderen Genreproduktionen aus deutschen Landen vergleicht - doch kann das Ergebnis dennoch kaum ernst nehmen bzw. loben. Die Lichtsetzungen, die Details zu Beginn, das Gefühl für diese Epoche der erotisch-künstlerisch (leicht trashigen) Horrorkunst, meist aus Frankreich, Spanien oder Italien kommend - all das trifft diese metatastische Parodie (?) zu Genüge. Von urkomischen Dialogen kaum über Pornoniveau bis hin zu schmunzelnden Splattereien rund um den Intimbereich - das hatte mich. Aber irgendwann kommt dann eben der Bruch - und eine Art Antithese zu sowas Genialem wie „One Cut of the Dead“. Es wird steif, es wird peinlich, es wird möchtegern, es wird filmstudentisch, es wird wirr, es wird (alp)traumhaft. Und das leider nie im guten Sinne. Lahm. Langweilig. Da wäre mehr drin gewesen. Eher unsympathisch für zwei Drittel. Und das ist viel zu viel. Besserwisserisch und belehrend - Gefühle, die man nicht von einem Film vermittelt bekommen will. Spaß und Augenzwinkern bleiben total auf der Strecke und man verhebt sich 'nen Kreuzbruch. Aber vielleicht habe ich das Ganze auch nicht richtig verstanden. Ich wette, die Macher würden das selbstbewusst so sehen. 

Fazit: atmosphärisch und audiovisuell teilweise orgasmisch. Alles andere aber nichtmal organisch… Diese Euro-Horror-Hommage via Hipsterhauruck wirkt gewollt und nur oberflächlich gekonnt. Sehr steif - und das leider nicht in positiven Gedenken… 

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