Review
von Kakihara
Ich habe wirklich
nicht viel von Halloween 2018 erwartet, und war auch recht skeptisch was das
Konzept des Ignorieren aller vorherigen Teile bis auf das Original von 1978
anging. Daher hatte ich es auch nicht sonderlich eilig mir den Film dann mal zu
Gemüte zu führen. Jetzt da ich ihn mir dann endlich mittlerweile schon zweimal
angesehen habe, ärger ich mich solange gewartet zu haben. Denn dieser Halloween
ist für mich nach dem Klassiker von 78 der mit Abstand beste Ableger der
langlebigen Reihe. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Halloween 2018
bzw. Halloween 2 den ersten Teil in einer ähnlichen Weise toppt wie Terminator
2 es mit dem ersten Teil getan hat. Oder auch der zweite Alien Teil den ersten
nochmal ein wenig übertrumpft. Demnach war es auch die völlig richtige Entscheidung
kein erneutes Remake oder gar ein Reboot welches auch den grandiosen ersten
Teil ignorieren würde zu machen, sondern stattdessen die Geschichte vierzig
Jahre nach dem ersten Teil spielen zu lassen.
Halloween 2
(ich nenn ihn ab jetzt einfach mal so) schafft es eine gelungene Fortsetzung zu
sein, weil die Geschichte wie es nach den Ereignissen von der Nacht von 78
weiterging und die Anknüpfung an die Gegenwart schlüssig ist. Zudem sind die
Charaktere allen voran die schwer traumatisierte Laurie Strode, welche exzellent
von Jamie Lee Curtis verkörpert wird sehr glaubhaft dargestellt. Darüber hinaus
schafft es Halloween 2 auch in vielen Szenen eine gelungene Hommage an das
Original zu sein. Es gibt einige Szenen die man so auch aus dem Klassiker
kennt, die hier aber abgewandelt dargestellt werden. Da freut man sich als Fan
über den Wiedererkennungswert mit einem Twist.
Das Wichtigste
jedoch ist die absolut gelungene Modernisierung der Halloween DNA unter
Beibehaltung der guten alten Tugenden. Dies findet auf vielen Ebenen statt. Angefangen
bei der grandiosen musikalischen Untermalung durch das Original Theme, welches
hier aber ein wenig neu interpretiert und verbessert wurde. Vor allem nach der
Einleitung bei den Anfangs Credits kommt es ungemein wuchtig und stimmungsvoll rüber.
Ähnlich verhält es sich bei dem grandios intensiven Finale, wo nochmal eine
andere Variante des unverkennbaren Original Themes gespielt wird. Ohnehin schon
stimmungsvolle und intensive Filmszenen werden durch die passende musikalische
Untermalung nochmal um ein Vielfaches besser. Und die musikalische Untermalung
passt bei diesem Halloween einfach immer wie die Faust aufs Auge. Sowohl in den
ruhigeren wie auch den actionreicheren Momenten. Besonders erwähnenswert ist
hier noch eine neue musikalische Kreation die an zwei absolut passenden Stellen
im Film gespielt wird, und die mich ein wenig an das Stück The Beast aus dem
Soundtrack des Filmes Sicario erinnert hat. Gänsehaut Feeling pur.
Ein weiterer gelungener und wichtiger Aspekt der
Modernisierung ist die Anpassung des Härtegrads der Gewalt an heutige
Sehgewohnheiten. Sprich die Morde sind zahlreicher und werden auch deutlich
grafischer dargestellt als im Vorgänger. Allerdings vergisst der aktuelle
Halloween Film auch hier nicht seine Wurzeln und übertreibt es mit der Darstellung
nicht. So findet auch vieles im Off statt, ist aber wegen der entsprechenden
Geräuschkulisse und des anschließend gezeigten Resultats trotzdem sehr intensiv.
Die Morde die man im Detail sieht sind meist hart und kompromisslos aber bis
auf eine Ausnahme auch schnell vorbei. Kurzum kann man hier von einem angemessenen
und zeitgemäßen Härtegrad sprechen.
Zum Schluss
will ich noch zur gelungenen Fortführung des Michael Myers Mythos sowie seiner
Inszenierung bzw. der Inszenierung des Films an sich kommen. Zunächst bin ich
sehr glücklich darüber, dass die Figur des Michael Myers im neuen Halloween
Kosmos in keiner Weise entmystifiziert wird. Er ist nach wie vor immer noch
diese Mischung aus einem normalen Menschen der aber auch gleichzeitig übermenschlich
mystische Merkmale besitzt. Dargestellt wird dies durch die vielen Verletzungen
die er mehr oder weniger unbeeindruckt wegsteckt und die ein normaler Mensch nicht
überleben würde. Er muss in diesem Film hart einstecken steht aber immer wieder
auf. Zudem besitzt er nahezu übermenschliche Kräfte und taucht gerne mal direkt
vor einem Opfer auf, welches er nur ein paar Sekunden zuvor aus einer größeren
Distanz belauert hat. Dankeswerterweise wurde auch darauf verzichtet sein
Gesicht jemals ganz zu zeigen. Den Großteil des Films trägt Michael Myers die
sehr gut sichtlich gealterte legendäre Maske. Und auf die Bitte doch mal
endlich ein Wort zu sprechen antwortet er trocken mit seinem Stiefel. Darüber hinaus
wird der Mythos bzw. die Legende des Michael Myers auch sehr gut durch zwei
andere Szenen des Films vorangebracht und gefestigt. Einmal passiert dies in
Form einer Tonbandaufzeichnung von Dr. Loomis. In dieser spricht er erneut sehr
eindringlich davon, dass es sich bei Michael Myers um das personifizierte Böse
handelt, welches unbedingt getötet werden muss. Dies wird sehr atmosphärisch
mit Bildern der Verlegung von Michael Myers und der passenden musikalischen
Untermalung inszeniert. Die zweite Szene findet am berühmten Grab von Judith
Myers statt. Hier sieht man eine sehr ähnliche Rückblende des Mordes des jungen
Michael Myers an seiner Schwester die man auch schon aus dem ersten Teil kennt.
Allerdings wird hier die unfassbare Tat dieses jungen Kindes durch die
grausamen Schilderungen der Details durch die Journalisten noch verstärkt.
Als letzten
Punkt möchte ich dann die angesprochene Inszenierung hervorheben. Diese hat ja
schon damals im Original durch ihre Kameraeinstellungen und Kamerafahrten
Maßstäbe gesetzt. Mit dieser Tradition wird dann auch im neuen Teil nicht
gebrochen. Ganz im Gegenteil wird hier nochmal das Niveau der Inszenierung deutlich
angehoben. Ich denke da vor allem an die Szene in der Michael Myers durch das nächtliche
Haddonfield auf der Suche nach seinem nächsten Opfer wandert und die Kamera ihn
dabei in der Verfolgerperspektive begleitet und schaurig schön in Szene setzt.
Solche atmosphärischen Szenen in denen Michael oder auch die Umgebung durch
entsprechende Kameraeinstellungen und auch Fahrten brillant präsentiert werden
gibt es jede Menge in dem Film. Die stimmige Beleuchtung der Handlungsorte wie
des Waldes bei Nacht wo der Vollmond durch die Wolken bricht perfektionieren
das stimmige Gesamtbild.
Fazit:
Der Film Halloween aus dem Jahre 2018 ist eine
gelungene Hommage, Neuinterpretation und Fortsetzung in einem. Kurzum ein Meilenstein
des modernen Horrorfilms. Es freut mich sehr, dass der Film auch den verdienten
kommerziellen Erfolg erreichen konnte und somit zwei Fortsetzungen erhalten
wird. Bleibt nur zu hoffen, dass sie das hohe Niveau dieses Meisterwerks halten
können.<!--[if gte mso 9]>
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