Review
von Herr Kees
Ghost from the Machine
Als Kind überraschend beide Eltern zu verlieren, ist tragisch. Entsprechend verführerisch ist die Möglichkeit, mit ihnen über den Tod hinaus in Kontakt zu treten. Eine Prämisse, die jeder nachvollziehen kann, dem ein geliebter Mensch verstorben ist und die unwillkürlich an die klassische Gruselgeschichte „Die Affenpfote“ denken lässt.
Der Film nimmt diese Ausgangssituation ernst und schafft es eine ganze Weile, sich als Familiendrama mit unheilvoller Atmosphäre zu halten, bis er diese Haltung dann schließlich doch an Genrekonventionen verliert. Dabei ist OUR HOUSE am besten, wenn er einfach seine Geschichte erzählt und seinem emotionalen Kern vertraut. Seine größte Stärke sind die drei authentischen jungen Hauptdarsteller – endlich mal wieder keine dummen Teenager, sondern normale Kinder und Jugendliche, die sich glaubhaft verhalten und mit denen man mitfühlen kann.
Als Gruselfilm ist OUR HOUSE Standard und zeigt entsprechend auch die üblichen Standardsituationen, mal mehr, mal weniger effektvoll umgesetzt, der letzte Akt ist – obwohl etwas klischeehaft – durchaus spannend. Als Film darüber, wie Kinder mit Trauer, Wut und Hoffnung auf das Übernatürliche den Verlust ihrer Eltern kompensieren, ist OUR HOUSE dagegen sehenswert. Auch für Genrefans.