Wer die Punktzahl sieht kann zu Recht damit rechnen, dass wir es hier mit einer subjektiven Enttäuschung zu tun haben. Warum das so ist soll im Folgenden verdeutlicht werden:
Der Film wird - wie nicht selten (in der Galerie nun schon zum zweiten Mal nach dem Streifen "Das Grauen kam um Mitternacht", den ich unterm Strich für effektiver halte) damit beworben Parallelen zum später entstandenen Genremeilenstein Alien zu haben. Das ist sicher neben der Nostalgiebrille des 50er Jahre Gruselfans ein gewichtiger Grund sich den Streifen anzuschauen.
Nun es lassen sich tatsächlich etliche Parallelen erkennen: Inhaltlich geht es um eine Crew, die sich bei der Landung auf einem fremden Planeten ein Untier eingeschleppt hat, das fast unzerstörbar ist, in Luftschächten haust und die Mannschaft von unten nach oben in der Raumrakete jagdt - Stockwerk für Stockwerk und nach dem von mir eigentlich geliebten Pagodenprinzip.
Dazu kann man dem Monster nicht mal ein ganz brauchbares Aussehen absprechen für ein Gummiemonster. Gerade Klauen und Kopf wissen auf den ersten Blick zu überzeugen (auf den zweiten Blick fällt dann leider der Trick mit dem bemalten Kinn auf, das als Zunge herhalten muss).
Das Problem ist leider, dass der Streifen einfach extrem billig aussieht. Statt gefühlt kilometerlanger Luftschächte ist der erwähnte Luftschacht tatsächlich so lang wie zwei bis drei liegende Männer, die Verletzungen, die das Untier hinterlässt sind bedarfsgerecht aufgemalt und es fehlt aller Orten an Ausstattung und Kulissenmaterial.
Letztlich fehlt es auch inhaltlich an Ideen um den Streifen über die 70 Minuten zu verlängern.
Alles wird schnell abgespult. Das sorgt umgekehrt freilich dafür, dass keine bis kaum Längen entstehen. Zurück bleibt aber der Eindruck von endlos verschenktem Potential.
Ein weiteres Bsp, das mir negativ aufgestoßen ist sind die Klappen, die die Decks miteinander verbinden und verteidigt werden müssen. Eigentlich eine gute und spannende Idee. Die Umsetzung ist wie sehr vieles an dem Streifen leider grausig. Die Klappen sehen aus wie Mülleimerdeckel. Das Monster zerstört die vorletzte mit seiner Klaue, streckt den kompletten Arm hindurch und von der Crew kommt der Kommentar "....hat gehalten". Später wird dann eingeräumt, dass sie kaputt ist und man sich auf die letzte Ebene zurückziehen muss. In der letzten Klappe bleibt das Monster mehr oder weniger stecken (als wäre es zu fett) und man lässt es versticken - freilich eine weitere Parallele zu Alien, aber zigfach schlechter umgesetzt. Das ist das was am Ende auch als Eindruck bleibt: Alien in einer richtig schlecht umgesetzten früheren Variante.
Gibt es dennoch positives? Ja!
Eine Szene, in der der Arm eines Toten aus dem Luftschacht runterbaumelt war sehr gut gemacht, auch die Passage mit dem Brenner war nicht ohne Spannung und auch die musikalische Untermalung war passend.
Bodo Traber hat sich bei der Synchro mal wieder selbst übertroffen und Anolis liefert technisch ab: gutes Bild, guter Ton, viele Extras.
Hätte ich mir den Streifen abseits der Galerie für über 10 Euro gekauft? Ganz sicher nicht.
Es bleibt ein Stück Nostalgiekino für Komplettisten und traditionsorientierte Cineasten ohne großen Anspruch, Glanz oder riesigen Unterhaltungswert. Sehr günstig gemacht, aber zum Glück noch so, dass es solides B-Movie Handwerk bleibt. Folgerichtig unterdurchschnittliche 4 Punkte für einen Streifen, dessen Inhalt mehrfach besser umgesetzt wurde und der damit (abseits von Sammlern) absolut verzichtbar ist.