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Romantische Komödie streng nach Schema…01.12.2019

Ich habe in meinem Leben dank meiner wunderbaren Frau schon allerhand Filme aus dem wahrscheinlich bis zum St. Nimmerleinstag existierenden Genre der Romantischen Komödie gesehen. Dabei war sehr viel Mist, manch ein heiteres Filmchen und hie und da sogar ein Volltreffer, ganz so, wie es auch im von mir favorisierten Actionfach der Fall ist. Doch wie dort ist auch hier gerade alles ruhig, denn es dominieren derzeit auf der Leinwand andere Genres, und da ist weder für gute Action noch für Beziehungsfilmchen Platz. Doch Frau Lopez sei Dank, endlich gibt es wenigstens im Heimkino mal wieder einen typischen Vertreter des Faches zu sehen – und der macht wirklich ganz streng die Dinge nach Schema.

Die Drehbuchautoren müssen sich wieder einmal aus dem Baukasten bedient haben, denn etwa zur Hälfte des Films, nach der gefühlt tausendsten vorhersehbaren Volte, ziehen sie auch noch ein Adoptionsdrama aus dem Hut, was den Film genau da kaputt macht – war er bis hierhin recht heiter, zwar vorhersehbar, aber dennoch unterhaltsam. Tja, wenn man einen Streifen auf 104 Minuten Laufzeit strecken will, dann braucht es entweder witzige Dialoge oder zu lösende Probleme. Man hat sich leider für die zweite Variante entschieden, und das bremst den ohnehin nicht gerade mit voller Fahrt dahinbrausenden Film brutal aus. Vorbei ist es mit der Konzentration auf Ränkespielchen in der Firma, stattdessen widmet man sich nun ganz dem Familienthema der verloren Tochter. Bäh!

Schade, denn an sich ist die Story von Maya, die wieder und wieder im Supermarkt von Queens bei der Beförderung übergangen wird und dank eines durch einen Dritten gefälschten und verschickten Lebenslauf samt Facebookseite wie aus dem Nichts von einer großen Kosmetikkette als Produktberaterin engagiert wird, so schlecht nicht. Denn Maya muß sich nicht nur mißliebiger Mitarbeiter erwehren und dazu noch ihre Identität mit Leben erfüllen, sondern auch noch eine biologische Hautcreme entwickeln, im Wettstreit mit der Tochter des Chefs ( Typ: väterlicher Freund statt einsamer Konzernlenker ). Dann gilt es auch, die Beziehung zu ihrem Freund zu retten, die beste Freundin im Spiel zu halten und die eine oder andere schwierige Situation zu überstehen, in die sie dank ihrer vermeintlichen Welterfahrung gerät. Jennifer Lopez paßt in diese Rolle gut hinein, sieht auch immer noch recht apart aus, hat indes gegen das zu simple Drehbuchkonstrukt keine Chance.

Die restlichen Darsteller sind ganz ok, die Figuren dazu auch streng nach politischer Correctness ausgewählt, Treat Williams sieht man auch gerne mal wieder, und so liegt der Genuß des Films im sanften Dahintreibenlassen und Aufdecken des nächsten generischen Drehbuchbausteins, noch bevor der Film diese Stelle erreicht hat. Das macht Spaß, man liegt in den Armen der Liebsten, entspannt sich und weiß, daß man den Film gleich wieder vergessen wird, wenn er vorüber ist. Schade, denn als Märchen in Manhattan wäre ohne die Familienthematik mehr drin gewesen als 5/10.

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