Duccio Tessari liefert einen sehr ruhigen Whodunit-Krimi ab, bei dem Carlo Carlini das Widescreenformat mit wunderschönen Motiven zu nutzen weiß. So nicht die Musik von Tschaikowski das bestimmende Thema angibt, so weiß auch der Score von Gianni Ferrio gut zu gefallen. Nach einem fulminanten Auftakt, bei dem ein Mädchen im Park ermordet wird, konzentriert sich der Film zunächst stark auf die Ermittlungen und den Mordprozeß, montiert neue Erkenntnisse gekonnt in den dadurch anachronisitischen Ablauf. Mit oftmals sehr leisem Anschlag vermag das Drehbuch seine Wendungen dennoch stets so spannend zu erzählen, daß man nicht sehnsüchtig auf die Uhr blicken mag. Obwohl Blutspur im Park kaum auf Exploitation setzt, ist das Sexuelle doch stets im Kern der Geschichte präsent. Während der Täter zunächst festzustehen scheint, können stets neue Blickwinkel, gesteuert von Enthüllungen über Affären und Affiliationen und schließlich weitere Morde neue Unklarheiten wachrütteln. Ein wenig leidet der Film allerdings darunter, daß die Verstrickungen zu offensichtlich auf eine Schlußpointe ansetzen, die zwar der befriedigenden Auflösung genügt, jedoch kaum akzentuiert genug erscheint, dem Zuschauer dauerhaft im Gedächnis zu bleiben. Es ist die unglaubliche Ästhetik, der es Blutspur im Park verdankt, tatsächlich im Gesamt erinnerbar zu bleiben. Graue Schlichtheit erstrahlt in edlem Glanze; der Film kaum darauf angewiesen seine Bilder in schrille Verpackungen zu stecken, sondern überzeugt dadurch, die natürliche Schönheit der Motive zu finden.