Review
von Dying Dragon
-Review enthält leichte Spoiler-
Zur Zeit schwemmt ja geradezu eine Flut von Filmen in die Kinos bzw. auf DVD oder Netflix, die einen Kniefall vor den 80ern betreiben. Ich finde das im Gegensatz zu anderen aber noch nicht nervig, sondern schön nostalgisch und meinetwegen kann es durchaus noch mehr davon geben. Vor allem, wenn dann so ein Film wie "Summer of 84" zustande kommt.
Dabei kommt hier das 80er - Feeling nicht mal so stark auf, es erinnert höchstens der Soundtrack und die Kleidung der Schauspieler an die ach so glorreiche Zeit der Synthiepopbands und schlechte Kleidung. Die Story erinnert an den guten alten "Das Fenster zum Hof" oder, um etwas moderner zu bleiben an "Disturbia". Ein Serienkiller, der vorzugsweise männliche Teenies killt geht um und ein 15-jähriger geht felsenfest davon aus, dass diese Taten sein Nachbar verübt hat.
So weit, so bekannt. Und trotzdem langweilt der Film zu keiner Sekunde. Zwar nerven die pubertären Witze der 4 Jugendlichen am Anfang etwas, aber diese verlieren sich zum Glück im Laufe der Zeit. Das Zusammenspiel der 4 macht jedenfalls Spaß, die Jungschauspieler machen wirklich einen sehr guten Job, und bald ist jeder von ihnen von der Theorie ihres Freundes angesteckt.
Das alles ist wirklich sehr gut gemacht, und der Film wiegt einen auch sehr in Sicherheit, man scheint genau zu wissen wie der Hase läuft, bzw. wie es ausgehen wird. Gegen Ende scheint sich auch diese Theorie zu bestätigen, doch plötzlich macht der Film in den letzten 10-15 Minuten etwas, womit man nicht rechnet. Hier wird nämlich im Gegensatz zu "Disturbia" drastisch aufgezeigt, was passieren kann, wenn der Täter scheinbar dingfest gemacht wurde und sich zu sehr in Sicherheit wiegt.
So bekommt der Zuschauer dann auch einen kräftigen Schlag in die Magengrube, mit dem man wahrlich nicht gerechnet hatte. Chapeau an den Regisseur, dass er nicht auf Nummer Sicher geht, sondern diesen ungemütlichen Weg eingeschlagen hat, auch wenn dieser für den Großteil des Publikums unbefriedigend sein wird.
Merke also: Falls du denkst, du hast einen Serienkiller in der Nachbarschaft muss es nicht immer ein Eitel Sonnenschein Ende wie in "Fenster zum Hof" oder "Disturbia" geben, dass Ganze kann auch mal schön nach hinten losgehen.