Die Tochter Franziska vom Brauereibesitzer Bachmaier, dem Inhaber des Tölzer Brauhauses, will heiraten. Doch am Morgen der Hochzeit wird der Bräutigam tot aufgefunden. Selbstmord. Benno und Sabrina erkennen sehr schnell, dass dies niemals ein Selbstmord war, sondern ein schlecht getarnter Mord. Es stellt sich heraus, dass es dem Brauhaus finanziell sehr schlecht geht, und dass die Konkurrenz in Gestalt des Geschäftsmannes Wegener nur darauf wartet, dass das Brauhaus schließen muss. Es gibt bereits neue Verträge mit den Wirten, die Bauern liefern keinen Hopfen mehr, und die Situation spitzt sich immer mehr zu: In Kürze wird es in Bad Tölz kein vernünftiges Bier mehr geben! Nur noch das widerliche Katzenbräu vom Wegener!! Und dem ist der tote Bräutigam mit seinen modernen Ideen und Verbesserungen wohl offensichtlich im Weg gestanden …
Es ist schon ein rechter Kitsch, den uns Regisseur Walter Bannert da zu Beginn zumutet. Alle Menschen in Bad Tölz tragen Tracht, singen bei der wehmütigen Blasmusik im Biergarten innig mit, und der Chef vom Brauhaus trägt sogar während der Arbeit Krachlederne und Haferlschuh. Zusammen mit dem ewigen Sonnenschein und dem heimeligen Ambiente erzeugt die erste Viertelstunde entweder Heimweh (bei Leuten wie mir, die in der Diaspora leben müssen) oder Brechreiz.
Aber Bannert kriegt schnell die Kurve, und zaubert als Gegenstück zur verkitschten Idylle einen bitteren und tiefschwarzen Wirtschaftskrimi. Wegener ist tatsächlich mit allen Wassern gewaschen und lässt die Finger von keiner Schweinerei. Er hat gute Beziehungen zu vielen Geschäftsleuten, zur Kirche, zur Bank, und sogar zur Gewerbeaufsicht, die er in seinem Auftrag ins Brauhaus schickt, dort unerfüllbare Auflagen einzufordern. Weil er ja das Museum kostenlos renoviert hat, bekommt er auch mal eben wertvolle Exponate geliehen, die seinen Anspruch auf das Brauhaus wesentlich untermauern können. Die Schlinge um den Hals der jungen Franziska zieht sich mit höchstem Tempo zu, und selbst dem Zuschauer, der ja an ein Happy End glaubt, wird es schwindelig ob der Abgefeimtheit des widerlichen Wegeners. Und so funktioniert TOD IN DER BRAUEREI überraschend gut als Gegenüberstellung von bayerischem Idyll versus übelster Geschäftemacherei. Das Ergebnis ist dann ein spannender und temporeicher Big Business-Krimi im Heimatfilmambiente, was überraschenderweise eine überzeugende Mischung ist. Und wem es übertrieben vorkommt, dass die Schließung einer lokalen Brauerei einen solchen Bohei erzeugen soll, der hat halt noch nie ein Bier einer lokalen (bayerischen) Brauerei getrunken. Der Unterschied zu dem Billiggesöff der Großbrauereien ist tatsächlich immens …