Die junge Popsängerin Mima Kirigoe möchte ihr Image ändern und will Schauspielerin werden. Ein skrupelloser Agent besorgt ihr eine Rolle in einer TV-Serie, bei der es um viel Sex und Ritualmorde geht. Und weil diese Rolle sehr anstrengend für Mima ist, werden die Grenzen zwischen Spiel und Realität immer fließender. Zudem sieht sich Mima von einem Fan verfolgt, der offenbar auch für ihr falsches Tagebuch auf der Internetseite „Mima’s Room“ verantwortlich ist. Als der Drehbuchautor der Serie und ein Fotograf, der Mima zu Nacktaufnahmen bewegt hat, auf grausame weise ermordet werden, glaubt Mima, daß sie ein mörderisches Doppelleben führt...
„Akira“ war gestern, „Perfect Blue“ ist heute. Sollte der geneigte Leser mal einen virtuos gestalteten Animationsfilm sehen wollen, der jenseits der sterilen Perfektion einer Disney-Produktion angesiedelt ist, dem sei dieser superbe Psychothriller hier empfohlen, der zudem noch auf der inhaltlichen Seite auf eine Geschichte zurückgreift, die irgendwo zwischen Hitchcock und Argento angesiedelt ist. Ja, richtig gelesen, „Argento“, denn die Morde in „Perfect Blue“ erinnern in ihrer inzenatorischen Geschlossenheit an genau jene aus „Suspiria“ und anderen Meisterweken des italienischen Filmemachers. Ferner darf man sich über ein perfekt funktionierendes Spiel mit unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen freuen, die zwar recht verwirrend sind, den Zuschauer aber nie mehr als nur kurzzeitig irritiert zurück lassen. Die erstklassige Animation und auch die mustergültige Charakterisierung der Figuren haben ungemein dazu beigetragen, daß man Satoshi Kons Debütfilm als uneingeschränkt gelungen bezeichnen kann. Mir lag zur Besprechung die OF (Code-0-DVD, 1,8:1) vor. „Perfect Blue“ ist mittlerweile aber auch in synchronisierter Form erhältlich.
© Selbstverlag Frank Trebbin