Review
von rantanplan74
Können Holländer Historien-Epos? Ganz klar JA.
Die mir unbekannte Geschichte von Redbad (im deutschen Radbod) - seines Zeichens König der Friesen ist ein packendes Historien-Epos im Stil von Braveheart. Allerdings wurde die Geschichte etwas abgewandelt...
Aber der Reihe nach. Im 7. Jahrhundert leben die Friesen als freies Volk und beten ihre nordischen Götter an. Die Franken versuchen - zur Not mit Waffengewalt - das Christentum zu verbreiten und damit ihren Einfluss und ihr Reich zu vergrößern. Redbad - der aktuelle Thronfolger - fällt in Ungnade als ein sein Vater bei einem Angriff der Franken umkommt. Er wird auf ein Floß gebunden und dem Meer übergeben. Er überlebt und wird von Dänen gefunden, die ihn in ihre Gemeinschaft aufnehmen. Nachdem er sich im Kampf gegen die Svear (Schweden) bewährt hat heiratet er die Tochter des Dänen-Königs. Alles könnte gut sein, bis er erfährt, dass seine Schwester gegen ihren Willen mit dem fränkischen Thronfolger Karl Martell verheiretet und getauft wurde. Redbad will sie befreien.
Das ist erst der Anfang seines Kampfes gegen die Franken. Er "erobert" sein Volk zurück und hat einige Kämpfe, Verluste und Niederlagen zu überstehen.
Der Film besitzt mit 2,5 Stunden durchaus epische Länge - aber er ist nie langweilig. Auch die Ausstattung ist für einen europäischen (holländischen) Film hervorragend. Außer Jonathan Banks als Franken-König Pippin, sowie Huub Stapel (Friesen-König Aldgisl) und Renée Soutendijk waren mir die Darsteller unbekannt - aber das ist in diesem Fall eher ein großer Vorteil. Der Film besitzt eine für das Szenario passende Härte (da werden schon einige Köpfe abgetrennt), ist toll fotografiert und mit einem sehr stimmigen Score unterlegt.
Alles in allem klare Empfehlung für Freunde von Braveheart o.ä.