Hierbei handelt es sich um eine repräsentative Stephen King Verfilmung. Regiesseur Fraser C. Heston, der hier mit seinem Debüt aufwartet, inzenierte einen interessanten Film, der den Egoismus und den Geiz unserer Seele anspricht, ohne zu übertreiben. Er übertreibt nur soweit, bis wir es merken.
Es sind ja bekanntlich bereits mehrere Stephen King Verfilmungen gescheitert. Nicht zuletzt an den Vergleichen mit den glänzenden literarischen Vorlagen. Dennoch gibt es einige Verfilmungen, die den Satz: "Einen King muss man lesen, nicht sehen!!!" auf schlagkräftige Art und Weise zurücksetzen und widerlegen. Die Story ist interessant und bietet Neues im "Horrordschungel". Man verzichtete auf derbe Bluteinlagen und legte sehr viel mehr Wert auf eine dichte Atmosphäre. Und diese Wahl erwies sich als äußerst geschickt und intelligent.
Max von Sydow stellt sich als absolute Idealbesetzung des Antiquitätenhändlers heraus und überzeugt auf ganzer Linie. Ed Harris dient als solide Figur, mit der man sich gut helfen kann ohne sich ärgern zu müssen. Bonnie Bedelia hingegen fühlte sich wohl etwas am falschen Filmset erschienen zu sein und schafft es nur selten, zu überzeugen. Aber das wird von den brillianten Nebendarsteller/n/innen praktisch vollkommen überspielt.
Der komplette Film wird durch sein krönendes Finale zum absoluten Muss unter den King Verfilmungen. Wie bereits erwähnt, findet man hier nur sehr wenige Bluteinlagen, aber dafür ein paar heftige, die die FSK glücklicherweise durchgehen ließ. Aber manchmal tauchen auch hier einige endlos erscheinende Längen auf, die dem Vergnügen einen harten Abbruch verschaffen. Sollte man die brilliante Vorlage also vergessen, findet man einen fast perfekten und relativ genüsslichen Horrorstreifen vor. Ansonsten ist dieses Filmchen ein verhältnismäßig billiger Vergleich.
Fazit: King statt Goethe: böser "Provinz-Faust". (7/10)
Info: Unter dem Titel "More Needful Things" gibt es noch eine drei Stunden lange US-TV-Fassung.