Review

iHaveCNit: Asphaltgorillas (2018)

Nachdem das deutsche Gangsterkino im Fahrwasser von „4 Blocks“ in diesem Jahr mit „Nur Gott kann mich richten“ und „Spielmacher“ 2 tolle Vertreter ins Kino gebracht hat, ist es klar, dass nach dem Trailer zu „Asphaltgorillas“ von Detlev Buck auch dieser Film seinen Platz in meinem Plan. Das sehr interessante Gaunerstück reiht sich nahtlos in die Reihe dieser Filme ein.

Atris arbeitet als Kleinkrimineller für den Paten El Keitar und will eigentlich seinem langweiligen und vorbestimmten Leben entkommen. Eine schicksalhafte Begegnung mit Frankie, einem Freund aus Kindheitstagen sorgt dafür, dass er eine Möglichkeit sieht, sein Ziel zu erreichen. Doch weitere schicksalhafte Begegnungen und diverse Verstrickungen sorgen für eine Reihe von Kettenreaktionen, die Atris´ Ziel in unerreichbare Ferne rücken.

Bucks Gaunerstück ist absolut interessantes und sehr experimentelles und künstlerisch orientiertes Genrekino. Hier ein Hauch „John Wick“, da ein bisschen Quentin Tarantino, dort ein wenig Nicolas Winding Refn. Der ganze Stil des Films mit seiner Optik und seinem Soundtrack sorgt für die richtige und stimmige Atmosphäre, die sich trotz unzähliger Ideen wie fast aus einem Guß anfühlt. Die Besetzung ist absolut verrückt und auch wenn sich die Rollen etwas klischeebeladen anfühlen, so hat das für mich auch gut funktioniert. Die Story des Films ist natürlich auch sowohl Aussteigerstory als auch klassisches Gaunerstück – kann aber aufgrund unzähliger kreativer und auch sehr absurder Einfälle trotz der klaren Orientierung an internationalen Vorbildern vor allem für das deutsche Genrekino genug eigene Identität entwickeln kann. Vor allem von den Darstellern konnten für mich Samuel Schneider, Ella Rumpf, Jannis Niewöhner punkten – aber einem kann niemand in Deutschland im Gangstersein etwas vormachen – dem guten Kida Khodr Ramadan, den ich seit „4 Blocks“ unglaublich gerne sehe. Nur kann man bei der Vielzahl an Nebenfiguren und Cameos und diversen Handlungssträngen etwas den Überblick verlieren und hier wird nicht unbedingt alles glaubwürdig zu einem Ende gebracht.

„Asphaltgorillas“ - My First Look – 8/10 Punkte.

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