Bereits kurz nach dem Start gerät ein nächtlicher Langstrecken-Flug nach New York in eine gewaltige Gewitter-Front, die merkwürdigerweise einfach kein Ende nehmen will. Die Situation wird bald darauf noch brenzliger, als einer der Passagiere eine geisterhafte Gestalt auf einer der Tragflächen zu sehen glaubt und nach einer Panik-Attacke von dem anwesenden Air-Marshall überwältigt und gefesselt werden muss. Stewardess Alice müht sich nach Kräften, die übrigen Mitreisenden zu beruhigen, aber nach weiteren grusligen Geister-Erscheinungen ist klar: An Bord der Maschine spukt's...! Statt "Snakes on a Train" nun "Ghosts on a Plane": "Flug 666 - Das Grauen über den Wolken" ist ein unerwartet kompetent gemachter Horrorfilm aus der The Asylum-Schmiede, bei dem das überdimensionierte, PC-gerenderte Getier mal in der Schublade bleibt und der sich auch nicht Mockbuster-mäßig an irgendeinen Hollywood-Streifen dranzuhängen versucht... oder falls er es doch tut, hab' ich die Vorlage im Augenblick einfach nicht auf dem Schirm. Stattdessen gibt es zur Abwechslung mal Geister-Gedöns in einem ungewohnten Setting, wobei man sich ganz ehrlich fragen muss, warum außer "The Grudge"-Schöpfer Takashi Shimizu bei seinem versemmelten "Flug 7500 - Sie sind nicht allein" noch niemand auf die Idee gekommen ist, ein derart spukiges Allerlei an Bord eines Flugzeugs zu veranstalten. Vor diesem hat "Flug 666 - Das Grauen über den Wolken" dann auch tatsächlich die Nase vorne, denn Rob Pallatina, der ansonsten als Cutter bei der besagten Klitsche in Lohn und Brot steht und schon für viel Output vom Asylum-Fließband den Schnitt besorgt hat, hat zwar als Regisseur keine nennenswerte eigene Handschrift, drückt dafür aber was das Tempo anbelangt ordentlich auf die Tube und arrangiert fachmännisch die milden Schocks und gruseligen Set-Pieces mit den einhergehenden, F/X-technisch eher beschränkten Geister-Auftritten. Über die Maßen billig ist das alles natürlich immer noch, dem Flugzeug-Interieur als einzigem Handlungs-Ort sieht man permanent an, das es nur ein auf die schnelle zusammengepicheltes Set ist, und die CGI-gepixelten Außen-Aufnahmen der Maschine sehen aus wie Cut-Scenes aus einem Videospiel von vor zehn Jahren... aber darüber kann man in Hinblick auf so manch anderen DVD-Schrott (auch aus dem eigenen Stall), der in jedweder Beziehung noch sehr, sehr viel ranziger daherkommt, großzügig hinwegsehen. Für anderthalb Stunden passables Entertainment ist die Chose nämlich allemal zu gebrauchen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und gestehe, dass von allen Filmen, die ich mir im Oktober 2022 zur Vorbereitung auf Halloween reingezogen habe, "Flug 666 - Das Grauen über den Wolken" der einzige gewesen ist, bei dem es mich tatsächlich leicht gefröstelt hat... make of that what you want. Fazit: Genre-Müll mit Gänsehaut-Effekt, für The Asylum-Verhältnisse fast schon überragend...
6/10