Sofern es sich nicht um einen reinen Katastrophenfilm handelt, bei dem Wetterkapriolen, technische Unzulänglichkeiten oder schlicht Terror ein Flugzeug bedrohen, ist in Sachen Horror doch relativ viel möglich. Zombies und Schlangen gab es bereits und während Dinosaurier sprichwörtlich den Rahmen sprengen würden, sind Geister im Grunde recht nahe liegend. Und die sind nicht so billig in Szene gesetzt, wie man das von einer Asylum-Produktion eventuell erwarten könnte.
Während eines Fluges von LA nach New York gerät die Maschine in eine Schlechtwetterfront. Ein Passagier wähnt eine Geistererscheinung gesehen zu haben und wird daraufhin so hysterisch, dass ihn der hiesige US-Air-Marshall fixieren muss. Doch es bleibt nicht bei dieser einen paranormalen Wahrnehmung…
Inhaltlich erinnert der Stoff ein wenig an „Flug 7500 – Sie sind nicht allein“, in dem ein Flug ebenfalls von übersinnlichen Ereignissen begleitet wurde. Regisseur Rob Pallatina steigt fast direkt mit dem Flug und dem begleitenden Gewitter ein und hebt während der ersten Turbulenzen neben dem Kapitänsgespann nur wenige Passagiere hervor. Die Figurenzeichnungen fallen zweckdienlich aus, wobei einige Klischees wie der schwule Flugbegleiter oder der schlichtende Ranger nicht weiter ins Gewicht fallen. Auch nicht, dass Stewardess Alice auffallende High Heels trägt, die sie selbst bei mächtigen Erschütterungen nicht aus der Bahn werfen.
Zunächst wirkt der Spuk ein wenig willkürlich und konzeptlos, als in den Wolken eine Art Geisterfrau sichtbar wird, jemand mit einer Entität auf der Bordtoilette eingeschlossen wird, während sich anderweitig warnende Stimmen in einen Song per Kopfhörer mischen. Doch es kristallisiert sich ein Konzept heraus, denn aktive Geister wollen grundlegend auf einen Missstand hinweisen. Wenn auch zuweilen mit etwas unpassenden Methoden.
Das passable Tempo lässt kaum Verschnaufpausen zu, das latente Unwetter stärkt eine leicht surreal anmutende Note innerhalb eines Kammerspiel-Charakters und die Mimen performen überwiegend brauchbar, wobei kein darstellerisches Glanzlicht auszumachen ist. Allerdings fällt der paranormale Terror vergleichsweise blutleer aus, während die CGI angenehm zurückhaltend eingesetzt werden, wodurch einige der wenigen Geistererscheinungen durchaus creepy anmuten.
Wer bei Werken von Asylum mit geringen Erwartungen herangeht (was eigentlich eine Grundvorrausetzung darstellt), erlebt mit „Flight 666“ einen halbwegs unterhaltsamen Kurzstreckenflug, dem zwar markante Schauwerte und erzählerische Kniffe abgehen, doch die knapp 90 Minuten über den Wolken liefern genug Abwechslung für eine Sichtung.
6 von 10