Samuel Staziak (Daniel Quinn) ist ein Scanner und musste im Kindesalter mit ansehen, wie sein Vater durch die Scannerei in den Wahnsinn getrieben wurde und schließlich erschossen wurde. Der damalige Polizist und heutige Commandant Peter Harrigan (Richard Grove) zog Samuel groß. Nun hat Samuel selbst gerade die Polizeiprüfung bestanden und bekommt es gleich mit einem kniffeligen Fall zu tun, in dem auch seine Scanner Kraft gefragt ist. Mittles einer Gehirnwäsche gelingt es dem ehemaligen Chirugen Karl Glock (Richard Lynch) unbescholtene Bürger in Polizeikiller umzupolen. Auch Samuels Partner verliert deswegen sein Leben. Samuel setzt seine Medizin ab, um seine Scannkraft zu erhöhen. Doch er wird bald von Schmerzen geplagt, kommt aber Glock dadurch auf die Spur.
Basierend auf dem leicht überschätzten "Scanners" von David Cronenberg, verfasste David Bryant (Martial Outlaw) ein recht gelungenes Drehbuch. Produzent Pierre David legte hier sogar selbst Hand als Regisseur an, gleichzeitig ist "Scanner Cop" sein Regiedebut. David produzierte viele Jeff Wincott Filme, auch oben genannten "Martial Outlaw", aber auch die "Martial Law" Reihe. Sein Name steht stets für ein ordentliches Budget, für die F/X holte er sich sogar John Carl Buechler (Jason im Blutrausch). Zwar enthält "Scanner Cop" nicht sonderlich viele Goreeffekte, doch das Gegebene hat Buechler toll hinbekommen, vor allem ist es handmade und recht hart anzusehen. Wie schon in den Vorgängern gibt es wieder einen blutigen Kopfzerplatzer, nebst anderen gorigen Sequenzen.
Aber auch Einiges an Action und viele spannende Sequenzen hat der Film zu bieten. Kleine, aber blutige Shootouts und viele Morde, gegen Ende wird es sogar richtig gruselig, wenn Samuel in das Gehirn von Glocks Gehilfin eindringt und auf einen richtigen Höllentrip geht. David inszeniert wirklich makellos, er könnte ruhig öfter bei seinen Produktionen Regie führen. Völlig schnörkellos und ohne Durchhänger hetzt er durch diesen 90minütigen Science Fiction Horror.
Die guten Sounds von Louis Febre lassen den eigentlichen B-Film noch professioneller darstehen, nur die Kulisse ist mir ein wenig zu monoton und könnte düsterer sein.
Vielleicht hätten auch ein paar Wendungen der grundsoliden Story gutgetan. Die Fronten sind von Anfang an geklärt, der Zuschauer weiss von Anfang an wer der Bösewicht ist, nur das Warum erfährt man erst gegen später. Leider ist Glocks Motiv auch ein wenig zu gängig. Immerhin verzichtet David völlig auf eine Lovestory.
Hauptdarsteller Daniel Quinn war für mich anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch glaubwürdig macht er seine Sache allemal. Richard Lynch ist mal wieder herrlich fies, nur Hilary Sheperd ist mir zu überogen. Darlanne Fluegel und Richard Grove machen auch einen guten Job.
"Scanner Cop" darf sich gerne selbst als kleinen Geheimtipp bezeichnen und David zieht hier flott vom Leder. Recht spannend und ziemlich actionreich präsentiert sich dieser nicht hirnlose Nachklipp zu Cronenbergs "Scanners". Braucht den Vergleich mit dem Original absolut nicht zu scheuen, hat sogar mehr Tempo, doch im Gegensatz ist hier die Story zu durchschaubar.