Scanner Cop - Die ultimative Waffe (1994)

Nachdem man Cronenbergs „Scanners“ schon zweimal hatte wiederaufleben lassen, wurden die Gedankenleser nun für die „Scanner Cop“-Filme reaktiviert.
Die entpuppt sich als unterhaltsame Zwischenmahlzeit für alle B-Movie-Zuschauer, die es mit geradlinigen Handlungen und reichlich Gewalt haben. Von beidem gibt’s hier reichlich.

Der Einstieg ist zwar etwas umständlich, aber zufrieden stellend, wenn der junge Samuel seinen Scanner-Vater wegen Wahnsinns verliert und von dem ermittelnden Beamten adoptiert wird, bis er (natürlich) in dessen Fußstapfen tritt.
An die Prämisse aus dem Original wird sich gehalten, eine Droge hemmt die PSI-Kräfte und schützt dem eintretenden Wahnsinn vor.

Ansonsten gibt es B-Polizei-Action pur mit den üblichen Zutaten: ein Wahnsinniger samt durchgeknallter Gehilfin mit Haß auf die Polizei; Anschläge mittels Hypnoseblock; ein Cop, der sich durch das Absetzen seiner Medikamente in Gefahr bringt; das eigentliche Ziel, sein Vater. Dazwischen viele Morde an Polizisten, die mit sauberen Effekten von John Carl Buechler gut rüberkommen.
Es wird reichlich geballert und die Scannerkräfte kommen auch manchmal zum Einsatz, was natürlich eine Psychologin (Darlanne Fluegel hat leider kaum was zu tun) tierisch fasziniert, bis sich eine Beziehung andeutet.

Was dem Film fehlt sind Überraschungen, ingesamt kann er aber recht gut unterhalten und ist in der ungeschnittenen Fassung auch relativ hat, auch wenn hier nur einmal mittels PSI eine Hirnschale geknackt wird. Immerhin vergehen die 90 Minuten recht flott und haben noch ein spätes 80er-Flair, leiden aber etwas unter dem blassen Hauptdarsteller Daniel Quinn, der wohl wegen seines stieren Blicks ausgewählt wurde, aber sonst blass bleibt.
Zu einer Pizza samt Sixpack schmeckt die Mischung aber recht ordentlich und ist so straight, dass so manche hirnschonenden Lücken (warum z.B. versucht Sam den Killer für seinen Vater nicht vom Foyer aus per Telefon zu stoppen, indem er ihn vorwarnt, sondern nimmt selbst den Fahrstuhl?) nicht ganz so brutal auffallen. (6/10 auf der B-Skala)