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2003 drehte Regisseur Gérard Krawczyk ein Remake des 1952 entstandenen Kostümfilmes und zwar auf der Höhe der Zeit, was nach der ‚Matrix’ Revolution interessante Action versprach. Dabei herausgekommen ist ein unheimlich amüsanter und dank hervorragender Action auch dahingehend unterhaltsamer Streifen, in dem Penélope Cruz eine sehr gewichtige Rolle spielt. Produziert wurde das Ganze natürlich von keinem geringeren als Luc Besson.

Für mich war das Erlebnis mit ein Grund dafür, dass ich das Original mal sehen wollte, in dem Gerard Philipe in der Rolle des Fanfan zu sehen ist. Das Objekt seiner Begierde ist dabei Gina Lollobrigida, einer der damals als schönste Schauspielerin gefeierte Frau.
Schaut man sie sich so an kann man diese Behauptung schon bestätigen.

Covertext: Frankreich zur Zeit Ludwig XV.: Der Schürzenjäger und Draufgänger Fanfan (Gerard Philipe) lässt sich zur Armee anwerben, um der Heirat zu entgehen. Die schöne Zigeunerin Adeline (Gina Lollobrigida) weissagt ihm Ruhm, Ehre und die Hand der Königstochter. Kurz darauf rettet Fanfan Madame Pompadour und Prinzessin Henriette vor Wegelagerern. Um Henriette wieder zu sehen, schleicht er sich nachts in das Schloss des Königs. Er wird festgenommen und zum Tode verurteilt. Wird Adelines Weissagung noch in Erfüllung gehen?

Wer einen detailliert durchchoreographierten Mantel und Degen Film erwartet (so wie ich) wird bestimmt enttäuscht sein. Sicherlich gibt es einiges an Fechtszenen zu sehen, doch sind diese recht grobschlächtig und bieten nicht die Finesse wie in einem Errol Flynn Film. Trotz dessen sind die Fights nicht gerade zimperlich. Da durchbohrt nicht selten ein Degen den Bösewicht, weswegen ich hier die FSK mal wieder nicht verstehe, die dem Film eine „ab 6“ Einstufung geben, wo er in meinen Augen doch eine 12er kriegen sollte. Nach einiger Zeit sind die groben Fechtszenen aber auch gar nicht mehr wichtig, denn der Film legt viel mehr Wert auf die Geschichte. Diese ist wirklich sehr gut gelungen, obschon man ein Faible für französischen Witz haben sollte um in Gänze seinen Spaß zu haben. Die deutsche Synchronisation hat daran einen nicht unerheblichen Anteil, denn oft drischt man schnoddrige Dialoge, bei denen man in schallendes Lachen verfällt.

Regisseur Christian-Jacque ist mit dieser Verfilmung von „Fanfan la Tulipe“ ein spaßiges Abenteuer gelungen, in dem Gerard Philip besonders im Zusammenspiel mit Gina Lollobrigida zu Hochform aufläuft. Aber auch allein trägt er den Film beinahe ganz allein unterstützt von ebenso vortrefflich spielenden Kollegen. Der Actionanteil ist recht hoch, wobei aber die Kampfszenen nicht sehr fein inszeniert wurden. Der Versuch, Rasanz hinein zu bringen, indem man die Kamera in diesen Szenen etwas schneller dreht ist nicht ganz geglückt. Man überschreitet knapp die Grenze zur Lächerlichkeit. Schaut man darauf mit Klassikerflair Augen hat man daran aber auch seinen Spaß. Weitere Action wurde daneben sehr beeindruckend gemacht, wobei mich besonders die Reitaction zu begeistern versteht. Gerard Philip soll da ja einiges selbst gemacht haben, so wie das auch bei Jean Marais der Fall war.

Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Hinsichtlich der Action ist Krawzcyks Verfilmung klar im Vorteil. Hinsichtlich der Story und des Flairs beinahe ebenbürtig. An diesen Klassiker reicht er meines Erachtens aber dennoch nicht heran.

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