Widows - Tödliche Witwen (2018)

Zu viel von allem, daher sehr langweilig – 15.09.2019

Die Ehegatten arbeiten als Gangster, dann geht etwas schief, die Herren sterben, die Gattinnen erben...einen Sack voll Probleme, denn man hat die Kohle des falschen Mannes gestohlen. Dieser will von den Damen sein Geld wiederhaben, und so machen sich diese daran, einen Plan auszuführen, den der Anführer noch vor seinem Tod niedergeschrieben hat. Parallel dazu duellieren sich noch Bürgermeisterkandidaten, kann ein Sohn nicht gegen seinen Vater bestehen, hat ein schwarzer Dreck am Stecken, arbeitet eine Dame als Escortgirl und verliebt sich...und auch bei den Toten ist nicht alles so, wie es anfangs scheint.

Und genau da liegt der Hund begraben. Man will innerhalb der gut zwei Stunden Laufzeit einfach viel zu viel und verliert sich dabei in den zahllosen Gassen Chicagos. Trotz des sehr guten Casts und einer interessanten Prämisse kommt die Sache nichts ins Laufen. Man wartet und wartet, derweil sich weder Regie noch Drehbuch darauf einigen können, worauf sie denn ihren Fokus legen wollen. Und wenn man sich nicht einigt, kommt immer nur der kleinste gemeinsame Nenner heraus, eben von allem etwas, was dann allen schmecken soll – fast so wie in der Politik der großen Koalition. Klappt ja auch nicht, wie man sieht.

Schade nur, daß hier insbesondere die Idee mit dem „Raubzug der Unbedarften“ so lahm durchgezogen wurde. Selbst, als es am Ende des Films mal zur Sache geht, wirkt das alles völlig lahm, uninspiriert und wie bei all den Heist-Movies in minderer Qualität abgekupfert. Dazu gesellen sich immer wieder Großaufnahmen von Frauengesichtern, belanglose Nebenhandlungen und vor allem Details, die nicht notwendig gewesen wären oder aber gar nicht aufgelöst werden, wie beispielsweise die Folgen der Schußwunde einer Hauptfigur ( die auf einmal auch noch Auto fahren kann...). Kurzum: der Film will Drama und Gangsterfilm sein, ist aber am Ende nur geschwätzig, zahnlos, verheddert sich in seinen Erzählstricken und langweilt so die meiste Filmlaufzeit. Verschwendete Lebenszeit, daher 4/10.