Isaak Florentines aktuelles Actionfilmchen bereitet einmal mehr das altgediente Thema einer unverwüstlichen Spezialeinheit auf Befreiungsmission auf. Trotz Ostblockkulissen schafft es Special Forces USA zumindest kurzfristig zu unterhalten, was vor allem der recht hübschen
Inszenierung zu verdanken ist. Leider war’s das dann auch schon wieder mit den positiven Aspekten: S.F.USA krankt wie so mancher Genrekollege auch in erster Linie an der völlig inhaltslosen Story, ein Makel, der hier ganz besonders heftig ausgeprägt ist. Überhaupt einen größeren Zusammenhang zu erkennen ist eine Kunst für sich, denn im Prinzip reiht sich hier bloß Actionszene an Actionszene, teilweise in schier einschläfernder Länge. Trauriges Highlight: Die zwei Duelle gegen Ende des Filmes, bei denen man in Versuchung gerät zu denken, dass sie nie enden würden...
Nahtlos anschließen könnte man mit dem Kritikpunkt, dass eine Befreiungsaktion aus des Gegners Lager ausreicht, allein aufgrund der Abwechslung für den Zuschauer. Nicht so bei S.F.USA: Da offensichtlich jegliche Ideen fehlten, wird dieses Befreiungsprogramm gleich dreimal nahezu identisch runtergespühlt! Eine echte filmische Geduldsprobe für den Actionfan, nicht zuletzt aufgrund der stets blass bleibenden und wenig Eckpunkte zur Identifikation liefernden Darsteller bzw. Charaktere
, die allesamt beliebig austauschbar sind. Die Verpflichtung einer Genregröße hätte sicher deutlich zum besseren Gelingen des Filmes beigetragen.
Was Special Forces USA letztlich doch noch ins gute Mittelfeld verhilft, sind die trotz ihrer Endlosigkeit teilweise nett anzusehenden und durchaus harten Actionszenen. Es wird geschossen, dass im Endeffekt sicher der Munitionsvorrat einer ganzen Kompanie draufgegangen sein dürfte. Über unfreiwillig komische Szenen, wie beispielsweise die Verwendung von Schalldämpfern
im offenen Gefecht oder Schrotmunition auf größere Distanzen muss man jedoch gutwillig hinwegblicken :)
Neben einer ganzen Palette blutiger Einschüsse gesellen sich des Weiteren noch zahlreiche Kloppereien hinzu, die zumindest Anleihen beim im Trend liegenden matrixstyle verbergen können. Explosionsfetischisten hingegen müssen sich mit weniger zufrieden geben: Sprengungen sind zwar vorhanden aber spektakulär ist das aber bei weitem nicht, insbesondere bei einigen Computeranimationen. Dankenswerterweise konnte ich diesbezüglich mal keine (mir bekannten) recycelten Szenen diverser Nu Image oder Royal Oaks Produktionen entdecken.
Schlussendlich kann man sagen: Wer 90 Minuten pure und hirnlose Action mag, der kann unbesorgt zugreifen. Für eine
Platzierung in den Genre-Top10 reicht es jedoch bei weitem nicht, wobei man allerdings auch zugeben muss, dass S.F.USA
sicherlich eine der besten B-Produktionen der letzten (sehr schwachen) Zeit ist.