Wenig Personal, wahre Geschichte, saubere Umsetzung…24.03.2019
Viel braucht es manchmal nicht für einen guten Film, denn, so die Phrase, die besten Geschichten schreibt ohnehin das wahre Leben – so auch hier. Wir sehen das Schicksal des erfahrenen Seglers Richard und seiner frisch angelernten Freundin Tami, die ein Boot von Tahiti gen Amerika überführen sollen und dabei in einen schweren Sturm geraten, der das Boot kentern läßt, wobei sich Richard schwer verletzt.. Abseits von allen befahrenen Routen und mit mehr als 2000 Seemeilen zwischen sich und dem rettenden Ufer muß nun Tami das Ruder übernehmen und Leben retten.
Es gibt zwei Wege, einen solchen Stoff in Szene zu setzen, der eine als stringente Erzählung mit dem Start des Treffens der beiden Protagonisten in der Südsee und dem Ziel der Ankunft in den USA, der andere Weg als zweigeteiltes Drama mit der Starthandlung in Einschüben bei beim Hauptstrang als Rückblick. Ich bevorzuge die erste Variante, der Regisseur allerdings die zweite. Dumm bei der ganzen Sache ist indes der Anfang, bei dem schnell klar ist, wo der Storyhase im Pfeffer liegt – hier wird der zentrale Kniff des Films leider unnötigerweise vorweggenommen.
Ansonsten ist der Film ähnlich angelegt wie Robert Redfords Seglerdrama All is lost – man wohnt dem Überlebenskampf zweier Menschlein angesichts der Naturgewalt bei und bewundert den Einfallsreichtum, mit dem zur Sache gegangen wird, wenn es gilt, das nackte Leben zu retten. Darstellerisch alles ganz in Ordnung, inszenatorisch recht straff auf die Leinwand gebracht, und wie immer stellt man sich die Frage, was man selbst wohl tun würde, käme man in eine solche Lage. Ich komme da nicht hin, denn ich mag das weite Meer nicht, es ist zu respekteinflößend und fremd, und genau so fühlt sich auch Tami, die doch eigentlich nur ein bißchen segeln wollte…8/10.