Skyscraper (2018)

Katastrophenfilm meets Stirb Langsam Klon…08.02.2019

Wie sehr wünsche ich mir mal wieder einen großbudgetierten Actionfilm, nach all den kleinen B-Movies, mit denen man seinen Hunger auf harte Action stillen muß. Doch wem soll man ein großes Budget auf die Heldenschultern packen? Selbst Statham hat sich rar gemacht, also bleibt nur noch Dwayne Johnson, der zumindest von Statur und Präsenz der passende wäre. Leider ist aber auch Johnson nicht mehr im harten Actionfach zuhause, seine Filmographie umfaßt, abseits der Fast & Furious-Reihe, eher Familienfilme und Komödien. Kann es ihm gelingen, den Sprung zurück ins Männerkino zu bestehen? Mit einem künstlichen Bein als Handicap, wie es das Intro des Films vorgibt?

Nein – denn die ganze Zeit geht es nur um die Familie der Hauptfigur.

Will Sawyer und seine Familie sind in Hongkong. Will prüft die Sicherheitseinrichtungen eines neuen Superhochhauses. Dieses wird von Gangstern mittig in Brand gesetzt, da man den Eigentümer, der ganz oben einen Panikraum hat, schnappen will, hat er doch ein „Irgendwas“ versteckt. Leider ist Wills Familie oberhalb des Brandherds und auch im Visier der Ganoven, also tut Will, was ein Mann tun muß, egal, wie schwindelerregend die Abgründe sind, egal, ob die Hongkongpolizei ihn für verdächtig hält, egal, ob er ganz allein ist…seine Familie ist alles, was zählt.

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer, denn statt sich auf harte Action und den Kampf gegen die Gangster zu konzentrieren, wird immer wieder die Gelegenheit gesucht, Will rührselige Einzeiler aufsagen zu lassen. Seine Familie anzufeuern oder sonst etwas. Dabei geraten die teils tollen, aber völlig übersteigerten und physikalisch unmöglichen Effekte in den Hintergrund, zumal alle anderen Figuren des Films blass gezeichnet sind, sogar die mittlerweile wohl immer mitwirkende arrogante Liese auf Seiten der Gangster. Blut fließt auch keines, da wir eher im familientauglichen Katastrophengenre sind als bei Männergefechten, und so ist der Film in Summe ein Snickers – gekaut, verdaut, vergessen, 5/10.