Review

Sklavisch regeltreu


Sehr sehr klassisch aufgebauter und weitgehend geradezu altmodisch inszenierter Geisterfilm typisch asiatischer Prägung, der 1981 spielt und nur unwesentlich effektiver ist als die meisten Grusler aus jener Zeit. Sicher, SATAN‘S SLAVES ist kompetent gefilmt und gut gespielt. Und sein für westliche Augen vergleichsweise exotisches Setting verleiht ihm etwas zusätzliche Strahlkraft. Er nimmt sich jedoch auch sehr viel Zeit für den Aufbau von sehr wenig bedrohlicher Atmosphäre und kann zumindest niemanden verängstigen, der in seinem Leben schon mehr als einen Horrorfilm gesehen hat.

Es sei denn natürlich, er reagiert empfindlich auf Jump-Scares, denn die bekommt man hier in Hülle und Fülle geboten. Genau wie zahlreiche weitere Bestandteile des Klischeearsenals, aus dem hier wenig zimperlich geschöpft wird, zum Beispiel knarrende Dielen, sich von selbst langsam öffnende Türen oder verloren bimmelnde Glöckchen. Dass die „Geister“ meterdicke Lagen weißen Make-ups und die dazu passende übertriebene Mimik mit großen Augen und sperrangelweit aufgerissenen Mündern zur Schau tragen, versteht sich fast von selbst.

Immerhin erweist sich die Story als etwas origineller und wendungsreicher, als es zunächst den Anschein hat. Zudem wird im Finale endlich auch das Tempo ein wenig angezogen – was dringend notwendig ist, nachdem man vorher stellenweise wirklich mit dem Schlaf zu kämpfen hat. Insgesamt aber ist SATAN’S SLAVES für Fans von Geisterfilmen ohne Anspruch auf Innovation zwar sicherlich passabel. Charme hat er zweifellos, ebenso ein paar sehr überzeugende Kinderdarsteller. Mitreißen, fesseln oder gar Gänsehaut erzeugen kann er jedoch nie. Dafür hat man alles, was hier gezeigt wird, einfach schon viel zu oft gesehen. 5,5 von 10 Punkten, für mich leider eine ziemliche Enttäuschung.

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